Feuerwehr Schwerte

40 Einsatzkräfte bekämpften Brand im Park von Haus Villigst

Die Schafe sind wohlauf. Ihr Stall steht ein Stück weiter im Park von Haus Villigst, wo in der Nacht ein größerer Geräteschuppen abgebrannt ist. Die Flammen erfassten auch Kronen der Bäume.

Villigst

, 16.05.2022 / Lesedauer: 3 min

Der Feuerschein erhellte den Nachthimmel über den Ruhrwiesen. Darüber stieg eine dicke Rauchwolke auf. Weithin sichtbare Flammen auf dem Gelände von Haus Villigst ließen mehrere Zeugen am späten Sonntagabend (15.5.) zum Telefon greifen, um die Rettungsleitwache zu informieren. Um 23.45 Uhr ging der Alarm „Gebäudebrand“ an der Schwerter Wache an der Lohbachstraße ein.

Ein größerer Geräteschuppen im Park stand in Flammen

Weil die überall installierten Rauchmelder aber still geblieben waren, hoffte Einsatzleiter Stephan Dörnbrack, dass nicht der Herrenhaus-Komplex betroffen war, der von der Evangelischen Landeskirche als Akademie- und Tagungszentrum genutzt wird. Diese Erwartung sollte sich glücklicherweise auch bestätigen. Es war ein größerer Geräteschuppen im Park von Haus Villigst, der beim Eintreffen der Feuerwehrleute in voller Ausdehnung brannte.

Das Haus Villigst, hier auf einer Postkarte aus dem Jahr 1899, ist von einem ausgedehnten Parkgelände umgeben. © Stadtarchiv Schwerte

In dem Geräteschuppen, dessen Größe Stephan Dörnbrack auf etwa 15 mal 5 Meter schätzt, war Ausrüstung für die Schafhaltung wie Stroh und Mist gelagert. Außerdem wurde er zum Abstellen einer alten Pferdekutsche und von Gartengeräten genutzt. Tiere waren glücklicherweise nicht betroffen, da der Schafstall an einer anderen Stelle des Anwesens gebaut ist.

Einige große Bäume hatten schon Feuer gefangen

Weil die Flammen hoch aufschlugen, hatten sie schon das Geäst von umstehenden Baumriesen erfasst. Da es in dem Park keine Hydranten gibt, legten die Feuerwehrleute eine Schlauchleitung zu einem Hydranten im höhergelegenen Hof von Haus Villigst. Es gelang ihnen, die Bäume zu löschen. Der Schuppen selbst aber war nicht mehr zu retten. Von ihm blieb nur ein Grundgerüst stehen, nachdem die Beplankung der Wände weggebrannt war. Teile des Gebäudes stürzten ein.

Sie gilt als der älteste Baum von Schwerte: Rund 400 Jahre alt ist die Eibe im Innenhof zwischen dem Evangelischen Studienwerk und dem Medienzentrum in Haus Villigst. © Reinhard Schmitz (A)

Bewusst verzichtete Einsatzleiter Stephan Dörnbrack auf Schaummittel, um ökologischen Schaden auf dem Gelände nahe der Ruhr zu vermeiden. Die Bäume wurden gut gewässert, damit sie nicht erneut Feuer fangen konnten. Erst gegen 2.30 Uhr konnten die rund 40 Einsatzkräfte Feierabend machen. Beteiligt waren neben der Hauptamtlichen Wache die Löschzüge Villigst und Ergste.

Am Montag rückte die Feuerwehr nochmal aus, um aufflackernde Glutnester abzulöschen. Die Ursache des Brandes steht noch nicht fest. Die Ermittlungen der Polizei laufen noch, wie deren Pressesprecher Bernd Pentrop mitteilt.

Ende Oktober hatte auf dem Gelände ein Schafstall gebrannt

Erst am 31. Oktober hatte auf dem Gelände von Haus Villigst am späten Abend ein Schafstall gebrannt. Der fünf mal fünf Meter große Holzverschlag, in dem mehrere Ballen gepresstes Stroh lagerten, war damals von der Feuerwehr nicht mehr zu retten gewesen. Er stand beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits lichterloh in Flammen. Die Schafe kamen nicht zu Schaden. Denn sie befanden sich glücklicherweise zum Zeitpunkt des Feuers auf einer benachbarten Weide.

Im Park von Haus Villigst stehen einige der ältesten Bäume der Stadt. Er wurde vor rund 185 Jahren von dem Düsseldorfer Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe angelegt und 1868 von dessen Sohn Joseph Clemens Weyhe erweitert. Der detailreiche Bauplan mit leicht geschwungenen Wegen entlang von großen Rasenflächen, Baumrondellen und Sitzbänken wird im Ruhrtalmuseum aufbewahrt.

Von den damals gepflanzten Bäumen sind in der Nähe des Ruhrufers noch einige mächtige Blut- und Trauerbuchen erhalten. Noch mehr Jahresringe im Stamm trägt eine gut 400 Jahre alte Eibe, die oben im Innenhof zwischen dem Trakt des Evangelischen Studienwerks und dem Medienzentrum steht. Sie gilt als der älteste Baum von Schwerte.

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