Rat für Rechtschreibung weiter gegen das Gendern FDP fordert Umdenken bei der Stadt Schwerte

Rat für Rechtschreibung gegen Gendern: FDP fordert Umdenken bei der Stadt
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Es ist offensichtlich ein Sommerthema. Vor fast genau einem Jahr hatte die FDP im Gleichstellungsausschuss des Rates der Stadt Schwerte beantragt, keine Gendersprache zu benutzen.

Eine bürgernahe und professionelle Kommunikation sei das, hatten die Liberalen argumentiert. Doch der Vorstoß scheiterte: Mit zwei Ja-Stimmen und 15 Nein-Stimmen war das Ergebnis deutlich.

Nicht Teil des Kernbestandes

Schon damals argumentierte man, dass der Duden die Gendersprache bislang nicht aufgenommen habe. Nun meldet sich die FDP mit ihrem Anliegen erneut zu Wort.

Hintergrund ist der Beschluss des Rates für deutsche Rechtschreibung, der beschlossen hat, dass die unterschiedlichen Formen der Gendersprache nicht Teil des orthografischen Kernbestands der Sprache seien. Der Rat empfiehlt, Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen nicht in das Amtliche Regelwerk aufzunehmen.

Das sagt die FDP

Dazu schreibt die Schwerter FDP-Fraktion in einer Pressemitteilung: „Das heißt: Die angeblich bessere Ansprache aller Geschlechter beruht nicht auf grammatikalischer Logik, sondern auf dem Willen, mehr auszudrücken als notwendig. Wer das privat gerne tun möchte, ist selbstverständlich frei in seinem Sprachgebrauch.“

Und weiter: „Für offizielle Stellen und ihre Kommunikation sollte aber doch der Kernbestand der deutschen Grammatik und die bestmögliche Verständlichkeit im Vordergrund stehen. So hatten wir es auch in unserem Antrag im August 2022 formuliert; leider ohne Unterstützung der anderen Fraktionen oder der Schwerter Stadtverwaltung. Wir hätten uns hier mehr Bürgernähe und Objektivität im Umgang mit dem Thema gewünscht. Vielleicht regt dieser neue, ganz unparteiische Beschluss hier nochmal zum Umdenken an.“

Gendersprache
Die Schwerter FDP möchte Gendersprache im offiziellen Sprachgebrauch verbieten. © dpa

Rat besteht seit 2004

Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist ein zwischenstaatliches Gremium, das von den staatlichen Stellen damit betraut wurde, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks im unerlässlichen Umfang weiterzuentwickeln. Es gibt ihn seit 2004.

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