Marc Jankowiak und seine Kollegen von Mainmix illuminieren zur „Night of Light“ die Rohrmeisterei. © Aileen Kierstein

Night of Light

Event-Branche in der Krise: Rohrmeisterei leuchtet am Montag knallrot

Die Corona-Krise hat die Veranstaltungsbranche hart getroffen. Eine deutschlandweite Lichtaktion soll Aufmerksamkeit erregen. Mainmix setzt die Idee mit der Rohrmeisterei in Schwerte um.

Schwerte

, 21.06.2020 / Lesedauer: 3 min

Seit rund 100 Tagen steht die Welt still in der Event-Branche. Messen, Konzerte, Kirmes, Lesungen: Jegliche Art von Großveranstaltungen sind wegen der Corona-Krise untersagt. Seit dem 10. März ist allen Beteiligten die Arbeitsgrundlage entzogen. Klar ist: Die nächsten 100 Tage überstehen nur die allerwenigsten.

„Wir wollen jetzt ganz dringend Aufmerksamkeit erregen“, sagt Marc Jankowiak vom Schwerter Veranstaltungsdienstleiter Mainmix. In der Nacht zu Dienstag soll die Rohrmeisterei knallrot leuchten – als Teil der deutschlandweiten Aktion „Night of Light“.

Locations wie Messehäuser, Tagungshotels und Spielstätten wie Theater oder Konzerthallen, aber auch Wahrzeichen wie das Brandenburger Tor, werden in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni mit roter Beleuchtung angestrahlt, um auf die dramatische Situation aufmerksam zu machen. Die Eventbranche steht kurz vor dem Aussterben.

Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft

Von 22 bis 1 Uhr tauchen die Veranstaltungstechniker von Mainmix die Rohrmeisterei dann in rotes Licht. „Ein paar Schriftzüge werden auch zu sehen sein, um die Botschaft zu verstärken“, erklärt Jankowiak. „Danach bauen wir aber alles wieder ab. Da könnte es Probleme geben, hatten wir am Autotheater ja auch schon.“

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Wirtschaftlich spreche man bei Mainmix aber noch nicht von „Alarmstufe Rot“, sagt Jankowiak. Obwohl die meisten Jobs ausfallen mussten, bleiben auch noch digitale Möglichkeiten wie das Autotheater, Tonstudio-Produktionen, Livestreaming und Online-Tagungen. „Aber ein richtiges Event wäre auch mal wieder schön“, sagt er.

„Night of Light“ soll aufmerksam machen: Veranstaltern droht Insolvenz

Anderen ginge es da aber deutlich schlechter. Viele Unternehmen machen seit Mitte März quasi keinen Umsatz mehr. Und hier kann nichts „auf Lager“ produziert werden. Weggefallene Umsätze können nicht nachgeholt werden.

Noch bis zum 31. Oktober bleiben Großveranstaltungen in NRW verboten. Und das werden viele Unternehmen, Künstler und Dienstleister wohl nicht überleben.

Das Ziel der Aktion: mehr Aufmerksamkeit für die Krise generieren. Im besten Fall soll auch die Politik aktiv werden. Es sollen also endlich Wege gefunden werden, „wie die milliardenschwere, extrem heterogene Branche der Veranstaltungswirtschaft vor einer massiven Insolvenzwelle gerettet werden und der Erhalt von bundesweit mehreren hunderttausend Arbeitsplätzen gesichert werden kann“, heißt es auf der Website.

Das Problem dabei: In der Veranstaltungsbranche seien viele Gewerke miteinander verstrickt. „Aus diesem Grund hat die Veranstaltungswirtschaft insgesamt keine zentrale Lobby.“

Mallorca-Urlaub möglich, Veranstaltungen aber kaum

Was alle Beteiligten nicht verstehen an der jetzigen Situation, erklärt Jankowiak: „Man darf wieder nach Mallorca fliegen, im Flugzeug sitzen die Leute dicht an dicht. Aber Veranstaltungen müssen ausfallen?“ Man müsse nun endlich Alternativen finden.

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