Eismeerblau trifft Feuerrot: Elisabeth Stark-Reding seit 40 Jahren Künstlerin in Schwerte

© Aileen Kierstein

Eismeerblau trifft Feuerrot: Elisabeth Stark-Reding seit 40 Jahren Künstlerin in Schwerte

rnAusstellungen in Schwerte

Im Dialog mit anderen Kulturen entsteht die Kunst von Elisabeth Stark-Reding. Sie beschäftigt sich kritisch mit Themen wie Krieg und Migration. Ihre Werke zeigt sie nun in der Stadtbücherei.

Schwerte

, 23.10.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Farben Rot und Blau sind ihr Markenzeichen. Mit ihren Malereien und Plakaten hat sie sich nicht nur in Schwerte, sondern auch national und international einen Namen gemacht. Seit mehr als 40 Jahren ist Elisabeth Stark-Reding als Künstlerin aktiv und mit ihren Einzelausstellungen, mit Beteiligungen, Aktionen und Workshops im In- und Ausland unterwegs.

Die in Schwerte-Villigst lebende Künstlerin zeigt in der Stadtbücherei noch bis zum 11. November eine Ausstellung, die von Herbert Hermes eröffnet und von Herbert Sobiech musikalisch begleitet wurde.

„Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, Kultur und Religion haben meine Arbeit geprägt.“
Elisabeth Stark-Reding

Besucher können dort ihre großflächigen Leinwandarbeiten aus ihrer gesamten Schaffenszeit sehen, darunter technisch verfremdete Aquarelle mit gesellschaftskritischen Themen wie die Einsamkeit im Alter, dargestellt auf dem Bild „Die Vergessenen“ oder die Flüchtlingsproblematik im Werk „Wohin...?“.

Holzschnitte sind ein großer Bestandteil in ihrem Lebenswerk, auch Werke, die vor mehr als 35 Jahren geschnitten und gedruckt wurden, sind auch heute noch aktuell. Sie behandeln relevante Themen wie Krieg, Fremdenfeindlichkeit aber auch Leben, Liebe und Hoffnung.

Farbgestaltung und Markenzeichen verdankt sie Bruder Paul

Sie alle haben die unverkennbare Handschrift von Elisabeth Stark-Reding - rote und blaue Farbe. Seit ihrer Kindheit ist sie von diesen Farben fasziniert, als ihr älterer Bruder Paul ihr damals einen Kasten Buntstifte schenkte, von denen jeder Stift zwei Farben hatte: „Einer von denen hatte an der einen Spitze ein Ultramarinblau und der andere ein helles Rot. Das war mein liebster und es hat sich bis heute durchgesetzt“, so Stark-Reding über ihr Markenzeichen.

Und ihrem Bruder Paul verdankt sie auch den Entschluss Künstlerin zu werden - der hatte sie im Jahr 1961 nach Rom eingeladen und mit ihr die vatikanischen Museen besucht. „Das war für mich ein einschneidendes Erlebnis, da war mir klar, ich muss einfach Kunst machen.“

Rot-blaue Leinwände und Skulpturen aus Holz: So sieht das Lebenswerk von Elisabeth Stark-Reding aus.

Rot-blaue Leinwände und Skulpturen aus Holz: So sieht das Lebenswerk von Elisabeth Stark-Reding aus. © Aileen Kierstein

Ihre erste Ausstellung war damals in der Schwerter Sparkasse Es folgte: eine Reihe vieler Einzel-, Sammel- und Wanderausstellungen sowie Workshops in Deutschland und auch international.

Rote Erde aus Afrika tönt das Rot in ihren Bildern

Als Höhepunkt ihres Berufslebens bezeichnet Elisabeth Stark-Reding ihr Arbeitsstipendium 1982 in Finnland mit anschließender Ausstellung im dortigen Museum. Aber auch nach Israel, Lappland, Norwegen und Polen wurde sie schon eingeladen. Im Gegenzug kamen auch schon Künstlerinnen und Künstler aus Togo, Israel, Italien, Argentinien und Südafrika auf Einladung von Elisabeth Stark-Reding nach Deutschland, um gemeinsam Ausstellungen in Dortmund und Schwerte zu gestalten.

Der Dialog mit anderen Kulturen ist Elisabeth-Stark Reding besonders wichtig. Mehrere Ausstellungen mit internationalen Künstlern hat sie bereits konzipiert.

Der Dialog mit anderen Kulturen ist Elisabeth-Stark Reding besonders wichtig. Mehrere Ausstellungen mit internationalen Künstlern hat sie bereits konzipiert. © Aileen Kierstein

Besonders geprägt haben ihre Kunst ein Workshop und Museumsausstellungen im Jahr 2020. In Südafrika entstand eine starke Verbundenheit zu Künstlerinnen - seitdem benutzt Stark-Reding rote Erde in all ihren Schattierungen auf ihren Leinwandbildern. Regelmäßig bekommt sie von dort wieder neue Erde geschickt oder mitgebracht.

Seit 30 Jahren hat die Schwerter Künstlerin ihr Atelier in Villigst - mitten in ihrem Wohnhaus. „Deswegen ist ein Tag der offenen Tür oder auch ein offenes Atelier immer schwierig. Das ginge nur mit geladenen Gästen.“So gibt es nun ihre Werke aus 40 Jahren Schaffen in der Schwerter Stadtbücherei. Bis zum 11. November sind die Malereien zu den Öffnungszeiten zu sehen.

Gemeinsam mit Freunden und Künstlern hat Elisabeth Stark-Reding ihre Ausstellung in der Stadtbücherei eröffnet.

Gemeinsam mit Freunden und Künstlern hat Elisabeth Stark-Reding ihre Ausstellung in der Stadtbücherei eröffnet. © Bernd Paulitschke