
© Reinhard Schmitz
Ehemaliger Leuchtenland-Laden verkauft: Neues Leben an der Sonnenstraße
Immobilie
Fast zwei Jahre lang stand das 880 Quadratmeter große Geschäft nach dem Auszug des Leuchtenlands leer. Marvin Scholz hat es gekauft und verrät seine Pläne, die er an der Sonnenstraße umsetzen möchte.
Am Wochenende darf eine Schnapszahl gefeiert werden. Marvin Scholz wird 33 Jahre alt. Das größte Geburtstagsgeschenk hat sich der Physiotherapeut und studierte Gesundheitsmanager vorab selbst gemacht. Er hat beim Notar den Kaufvertrag für die Immobilie des ehemaligen Leuchtenlands an der Sonnenstraße unterschrieben, die fast zwei Jahre lang leer gestanden hatte.
„Es war uns wichtig, dass da was Schönes hinkommt“, erklärt die bisherige Eigentümerin Sandy Pflug-Wehrlich, Geschäftsführerin des benachbarten Ford-Autohauses, die sorgfältige Auswahl.
Neues Therapiezentrum ergänzt die Praxis am Agnes-Tütel-Weg
Diese Wartezeit hat sich gelohnt. Ein Therapiezentrum möchte Marvin Scholz, der vor fünfeinhalb Jahren die alteingesessene Massagepraxis Löer am Agnes-Tütel-Weg übernommen hat, an der Sonnenstraße einrichten. „Die Praxis unten bleibt bestehen“, betont er.
Doch dort stoße er bei rund 160 Quadratmetern Fläche an die Grenzen der räumlichen Kapazitäten. Zwölf Angestellte, davon acht Therapeuten, kümmern sich mit rein physiotherapeutischen Behandlungen um die Patienten.

Rund 880 Quadratmeter Geschäftsfläche stehen Marvin Scholz (v.r.) im früheren Leuchtenland an der Sonnenstraße zur Verfügung. In seiner Praxis für Physiotherapie wird er unterstützt von seiner Mutter Silke Scholz und seiner Schwester Alena Scholz. © Reinhard Schmitz
Die rund 880 Quadratmeter im früheren Leuchtenland geben Marvin Scholz die Möglichkeit, weitere Leistungen anzubieten: „Dort wollen wir nicht nur in der Reha, sondern auch im präventiven Bereich tätig werden.“ Wichtig sei eine intensive Betreuung, erläutert Heinz Dworak, der das Vorhaben mit seiner Firma muvs Marketingberatung und Projektmanagement begleitet.
Die Physiotherapie sei in erster Linie darauf ausgerichtet, Schmerzen zu beseitigen. Man wolle aber auch helfen, Mobilität wiederzuerlangen und diese langfristig optimal zu erhalten – und zwar anders als im einfachen Rehasport mit intensiver, individueller Betreuung. So solle es nicht nur Programme für Bewegung nach Verletzungen oder bei Krankheit geben. Es gehe auch darum, einem Bewegungsmangel im Alter entgegenwirken.
Eine Gastronomie als zentraler Treffpunkt für die Patienten
Zu dem Konzept für den Standort Sonnenstraße gehört den Angaben von Marvin Scholz zufolge auch eine Art Gastronomie, die als zentraler Treffpunkt für die Patienten dient. Hier sollen sie sich austauschen können, anstatt nur jeder für sich an Geräten zu arbeiten. Zur Wohlfühl-Atmosphäre gehören außerdem Getränken auch kleine Snacks, bei denen die Label Bio und Regional eine Rolle spielen.
Der Antrag für die Nutzungs-Änderung des Gebäudes ist eingereicht, der Komplettumbau noch in der Planungs- und Genehmigungsphase. Die Eröffnung des Therapiezentrums wird für Mitte 2022 angepeilt. Marvin Scholz freut sich, einen perfekten Standort mit ausreichend eigenen Parkplätzen für das neue Therapiezentrum gefunden zu haben.
An dem Grundstück ist er auf dem Weg zur Arbeit täglich vorgefahren. Irgendwann kam ihm dabei die Idee: „Das wäre doch was, um die Praxis zu erweitern.“
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
