Über 150 Ladeplätze reserviert Beim Kampf um Parkplätze haben E-Auto-Fahrer bessere Karten

Über 150 Ladeplätze reserviert: Beim Parken haben E-Autos bessere Karten
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Zweimal um den Block, doch noch immer ist keine Lücke am Straßenrand in Sicht. In der historischen Eisenbahner-Siedlung Schwerte-Ost ist diese Not bei Autofahrerinnen und Autofahrern nahezu alltäglich.

Und genauso regelmäßig fällt dann der begehrliche Blick auf zwei Stellflächen an der unteren Lichtendorfer Straße, die für das Laden von E-Automobilen reserviert sind – und fast immer unbenutzt scheinen. Doch der Eindruck trügt, wie eine Anfrage bei den Stadtwerken Schwerte ergibt.

Drei Stationen in Schwerte-Ost

Die Nutzung an diesem Standort liege im Mittel der 159 Ladepunkte, die der Versorger in Schwerte betreibt, berichtet Unternehmenssprecher Heiko Mühlbauer.

In Wohngebieten sei es oft so, dass die Ladestationen vor allem nachts genutzt werden, wenn die Autobesitzer von der Arbeit zurückkommen.

Man müsse ihnen gerade in Gebieten, wo nicht jeder die Möglichkeit für eine Ladesteckdose am eigenen Haus habe, ein Angebot machen. Die Station an der unteren Lichtendorfer Straße sei im Übrigen auf Wunsch der Stadt Schwerte angelegt worden. Die Stadtwerke hätten sich auf eine entsprechende Ausschreibung beworben. In Schwerte-Ost gebe es noch zwei weitere Ladesäulen: am Parkplatz des Carlos-Restaurants und am Kulturbräu Kreinberg.

E-Ladesäule, Lichtendorfer Straße, Schwerte
Die Ladestation an der Lichtendorfer Straße haben die Stadtwerke auf Wunsch der Stadtverwaltung gebaut. © Reinhard Schmitz

Die Stadtwerke hätten sich selbst den Auftrag der Grundversorgung für die E-Mobilität gestellt, erklärt Heiko Mühlbauer weiter. Mittlerweile gebe es 159 Ladepunkte, von denen meistens je zwei an einer Säule montiert sind.

Besonders schnell geht das Strom-Tanken an sogenannten „Hyper-Chargern“ mit einer Leistung von bis zu 300 Kilowatt, die bisher am Stadtbad und am Freischütz aufgestellt wurden. Ein weiterer sei auf dem Parkplatz gegenüber vom Freischütz auf der anderen Seite der B236 geplant. Wie an manchen Autobahnstationen könne dort die Batterie innerhalb von 20 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden.

Nur mit „grünem“ Strom

„Damit das E-Auto-Fahren auch wirklich umweltfreundlich ist, werden die Ladesäulen der Stadtwerke Schwerte ausschließlich mit zertifiziertem Grünstrom betrieben“, betont der Unternehmenssprecher. Die eigenen Kundinnen und Kunden könnten sie zum selben Tarif wie in ihrem Zuhause nutzen. Die gleiche Möglichkeit hätten sie bei „über 10.000 Partnern bundesweit“. Dazu brauche man nur eine Ladekarte oder die E-Charge-App+, die per Routenplaner sogar zur nächsten Station navigiert.

E-Ladesäule, Kuhstraße, Schwerte
Auch an der Kuhstraße betreiben die Stadtwerke Schwerte eine Ladesäule. © Reinhard Schmitz

In Schwerte ist der Ausbau des Ladestrom-Netzes laut Heiko Mühlbauer noch nicht abgeschlossen. An welchen Orten die bislang meistgenutzten Stationen stehen, kann er aus Wettbewerbsgründen nicht preisgeben. Denn es gibt auch andere Unternehmen, die in diesem Sektor aktiv sind. Nur ein Trend kann verraten werden: „Immer beliebter sind Ladesäulen beim Arbeitgeber.“

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