Höhere Parkgebühren für SUVs gefordert Heizt das die Debatte in Schwerte wieder an?

Höhere Parkgebühren für SUVs gefordert: Heizt das die Debatte wieder an?
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Fahrerinnen und Fahrer von großen Geländewagen und SUVs sollen nach dem Willen des Deutschen Städtetags künftig höhere Parkgebühren in Innenstädten bezahlen. Das teilte der Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) mit.

Konkret angesprochen seien Anwohnerinnen und Anwohner in Wohngebieten, aber auch Nutzerinnen und Nutzer von öffentlichen, kostenpflichtigen Parkhäusern. Gründe dafür seien zu wenig Platz in der Stadt, zu viele Autos für zu wenig Parkplätze und insgesamt zu volle Innenstädte.

Grüne: „Preise anpassen“

Die Anzahl der öffentlichen, kostenpflichtigen Parkplätze in Schwerte lässt sich an einer Hand abzählen. Dennoch ist die Idee, höhere Parkgebühren für größere Fahrzeuge einzurichten, nicht neu.

Im Januar 2023 forderten die Schwerter Grünen: Wer ein großes Auto hat, soll in der Innenstadt mehr fürs Parken bezahlen. Dabei ging es um die Anwohnerparkausweise. Damals wurde der Preis eines Anwohnerparkausweises von 30 Euro auf 90 Euro pro Jahr angehoben.

Doch das war den Grünen nicht genug. „Wir wollten die Anwohnerparkgebühren nach Fahrzeuggröße und Gewicht anpassen“, erklärt Michael Rotthowe. Fahrzeuge, die länger als 4,70 Meter und breiter als 1,75 Meter sind, sollten beispielsweise nach Ansicht der Grünen 135 Euro kosten. Der Vorschlag sei damals allerdings mehrheitlich abgelehnt worden.

„Keine Unterscheidung von Autogrößen“

Könnte die Diskussion nun wieder in Fahrt kommen? Auf Nachfrage unserer Redaktion teilt Michael Rotthowe mit: „Wir finden es weiterhin wichtig, dass Fahrzeuge, die mehr Platz brauchen und auch mehr Ressourcen verbrauchen, höhere Parkgebühren zahlen.“ Es könne nicht sein, dass ein kleiner Fiat Punto genauso viel kostet wie beispielsweise ein BMW X5, veranschaulicht Rotthowe das Problem. Dieser verbrauche wahrscheinlich fünfmal so viel Platz. In einer Pressemitteilung konstatiert auch Dedy, dass es einen Unterschied mache, ob am Fahrbahnrand ein Kleinwagen oder ein SUV geparkt wird.

Für Rotthowe kommt noch die soziale Ungerechtigkeit hinzu: Eine Besitzerin oder ein Besitzer eines SUVs habe wahrscheinlich sowieso kein Problem, hohe Parkgebühren zu bezahlen. Der Fahrer eines Puntos könne sich hohe Parkgebühren indes vielleicht auch weniger leisten, mutmaßt er. „Es ist zu hoffen, dass durch die Forderung des Deutschen Städtetags die Debatte wieder in Bewegung kommt“, sagt Michael Rotthowe.

Der Rat der Stadt Schwerte sorgt in dem Zusammenhang für den politischen Rahmen: „Das Thema war im Februar 2023 ein Beschluss des Rates. Dieser sah keine Unterscheidung von Autogrößen vor. Daran ist auch die Stadt gebunden.“

Zu der Forderung nach höheren Parkgebühren für SUVs und große Geländewagen haben wir in der Innenstadt Schwerterinnen und Schwerter befragt. Das Video sehen Sie auf rn.de/schwerte.

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