Dank Karl-Willi Demgen kommt Spitzentechnik seit 50 Jahren auch aus Schwerte

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Dank Karl-Willi Demgen kommt Spitzentechnik seit 50 Jahren auch aus Schwerte

rnDemgen Werkzeugbau

2001 war er der erste Unternehmer des Jahres in Schwerte. Heute ist Karl-Willi Demgen im Ruhestand und eine Schwerter Unternehmerlegende. Den Grundstein legte er vor 50 Jahren.

Schwerte

, 12.02.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Was macht eigentlich ein Werkzeugbauer? Nein, ein Werkzeugbauer schleift keine Sägen, schmiedet keine Hämmer und dreht keine Schraubenzieher. Ein Werkzeugbauer entwickelt so komplexe Werkzeuge, dass man sie schon als Maschinen bezeichnen könnte. Maschinen, mit denen die Auftraggeber dann ihre eigenen Bauteile herstellen können.

Karl-Willi Demgen war bereits ein erfahrener Werkzeugmacher, als er sich am 18. Februar 1970 zusammen mit Josef Schmidt selbstständig machte. In ihrer 60 Quadratmeter kleinen Halle in Iserlohn benötigen die beiden zunächst selbst Werkzeuge, sie beschaffen sich Gebraucht-Modelle.

Anfang mit gebrauchten Maschinen

„Oft musste Erfindungsgabe eine perfekte Ausstattung ersetzen“, berichtet Karl-Willi Demgen in einer Jubiläums-Schrift. Doch die Wirtschaftslage ist gut, die Auslastung steigt, genauso wie die Zahl der Mitarbeiter. Und die Ausstattung wird besser.

Karl-Willi Demgen wurde 2001 als erster Schwerter von den Ruhr Nachrichten als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet.

Karl-Willi Demgen wurde 2001 als erster Schwerter von den Ruhr Nachrichten als Unternehmer des Jahres ausgezeichnet. © Oskar Neubauer

Während Geschäftspartner Schmidt mehr in die Richtung Drehteile gehen möchte, will sich Demgen in Richtung Werkzeuge, Presswerkzeuge und Zubehör für Walzwerke spezialisieren. Die beiden trennen sich bereits 1972 und der gebürtige Schwerter Demgen bezieht eine neue Halle in Hennen.

Umzug nach Schwerte

Die wird aber auch schnell zu klein. Demgen sucht nach einem größeren Standort und wird an der Ostberger Straße in Schwerte fündig. Im Dezember 1975 zieht die Firma Demgen erstmals in genau auf ihre Bedürfnisse maßgeschneiderte Räume ein – ihre Heimat bis heute.

Karl-Willi Demgen in einer seiner Werkshallen an der Ostberger Straße.

Karl-Willi Demgen in einer seiner Werkshallen an der Ostberger Straße.

Während seine Firma floriert und die Belegschaft von 6 auf 25 Angestellte anwächst, macht sich Demgen in Schwerte durch sein soziales Engagement einen Namen. Von 1969 bis 1975 ist er Ratsvertreter für Hennen, er ist Mitbegründer von Unternehmen.Starkes.Schwerte (US-2 e.V.), er ist lange Zeit im Vorstand der Innung für Metalltechnik Unna und er lässt in seinem Betrieb konsequent ausbilden.

Immer die Anforderungen der Industrie im Blick

75 Auszubildende haben bei Demgen ihren Beruf gelernt. Über 100 Schüler konnten bei Praktika die Berufswelt kennenlernen. In all den Jahren setzt sich Demgen Maschinenbau gegen die Billig-Konkurrenz im Ausland durch. Karl-Willi Demgen macht dafür sein Bemühen verantwortlich, immer auf dem technisch neuesten Stand zu sein und die ständig steigenden Anforderungen der Industrie im Blick zu haben.

Bereits ab 2005 beginnt der heute 80-Jährige, einen Nachfolger als Geschäftsführer zu suchen. Erst 2016 wird er fündig. Die Firma Zwick (heute ZwickRoell), ein Unternehmen das Prüfgeräte herstellt, übernimmt Demgen Maschinenbau. Zur Zufriedenheit von Karl-Willi Demgen investiert das Ulmer Unternehmen 2018 große Summen in den Schwerter Betrieb und sichert so dessen Zukunft.

Im Jahr 2001 wurde Karl-Willi Demgen als erster von mittlerweile 20 Schwerter Unternehmern des Jahres ausgezeichnet.