
© Julian K.
Das steckt hinter den bemalten Steinen auf den Wegen in Schwerte
Hoffnungssteine
In Schwerte tauchten in den vergangenen Tagen immer wieder bunt bemalte Steine auf, die am Wegesrand lagen. Manche Finder nehmen die Steine mit nach Hause. Was steckt hinter dieser Aktion?
Ob mit einem Regenbogen verziert, mit einem Herz versehen oder mit der Aufschrift „Alles wird gut“: Immer wieder lagen in den vergangenen Tagen bunt bemalte Steine neben den Wegen in Schwerte. Das soll auch weiter geschehen.
Alles begann mit einem Regenbogen
Als Zeichen der Freude und der Hoffnung malen immer mehr Kinder in Schwerte bunte Regenbögen auf Papier oder verzieren gleich das ganze Fenster.
Die fünfjährige Wandhofenerin Ida-Lovis machte auch mit. Sie bastelte mit Bruder Norik-Eliah und Mama Lisa einen großen Regenbogen, gleich daneben haben sie den Spruch „Alles wird gut“ angebracht.

Die fünfjährige Ida-Lovis und ihr kleiner Bruder Norik-Eliah sitzen hinter ihrem verzierten Fenster. Irgendwann bemalten sie schließlich Steine. © Julian K.
„Irgendwann sagte Ida-Lovis zu uns: Was wäre, wenn wir den Leuten was auf den Wegen liegen lassen, worüber sie sich freuen?“, berichtet Vater Julian. Von da an bemalte sie zusammen mit ihrem kleinen Bruder und der Mutter bunte Steine.
Eine aktuell willkommene Beschäftigung für die Kinder. „Meine Frau ist Lehrerin, da muss man sich etwas einfallen lassen“, kommentiert Mann Julian amüsiert. Oft werden die Steine im Garten verziert, bei schlechtem Wetter aber auch im Haus.
Beim Spaziergang werden die Steine verteilt
Auf den „Hoffnungssteinen“, wie die Familie sie nennt, ist der Regenbogen ebenfalls ein beliebtes Motiv. Aber auch Herzen schaffen es oft auf die kleinen Kunstwerke.
Kaum bemalt, schon gehen die meisten von ihnen auf die Reise. „Wir gehen zwei bis drei Mal am Tag spazieren“, verrät Papa Julian. Jedesmal mit im Gepäck sind auch bemalte Steine. „Mal sind es drei, Mal fünf Steine, die wir mitnehmen und die legen wir dann während des Spaziergangs auf den Weg.“
Bereits etwa 30 Steine verteilt
So wurden laut Vater Julian bereits 20 bis 30 mit Acrylfarbe bemalte Steine in Wandhofen verteilt. „Wir laufen oft an der Ruhr entlang, gehen aber immer etwas andere Wege, um die Steine zu verteilen.“ Allerdings beschränke sich der Bereich des Spaziergangs wegen der aktuellen Situation ausschließlich auf Wandhofen.
Die einmal „ausgesetzten“ Steine scheinen sehr beliebt zu sein. „Die Leute nehmen die Steine offenbar mit, denn sie sind beim nächsten Spaziergang nicht mehr da“, freut sich Papa Julian.
In einer Schwerter Facebook-Gruppe tauchte bereits das erste Foto eines gefundenen Steines auf, den die Familie verziert hat.
Deshalb dachte sich die Familie noch etwas aus: Über den Hashtag #meinhoffnungsstein sollen Finder über die sozialen Netzwerke berichten, wo sich die Steine aktuell befinden. „Man fragt sich ja schon, was mit den Steinen passiert ist.“ So wird Ida-Lovis dann vielleicht auch demnächst erfahren, wer sich an ihren verzierten Steinen so alles erfreut hat.
1989 im Ruhrgebiet geboren, dort aufgewachsen und immer wieder dahin zurückgekehrt. Studierte TV- und Radiojournalismus und ist seit 2019 in den Redaktionen von Lensing Media unterwegs.
