Das sind die neuen Wirte vom „Denkmal“ Schnitzel, Potthucke und ausgesuchte Getränke

Neue Wirte vom „Denkmal“: Schnitzel, Potthucke und ausgesuchte Getränke
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Quälend lange Monate war alles dunkel in dem Schwerter Kultlokal. Doch seit ein paar Tagen sind durch die Scheiben der verschlossenen Eingangstür wieder Lichter auszumachen. In ihrem Schein wieseln geschäftig Personen durch die Räume. Leon Jung und seine Mutter Anke Oelschläger-Jung bereiten mit Hochdruck die Wiederöffnung des „Denkmals“ an der Ostenstraße vor. Sie haben sich ein zeitliches Ziel gesteckt: Den 2. Februar haben sie in allen Fenstern als Starttermin plakatiert.

Familie hat Gastro-Erfahrung

Auf weiteren Zetteln daneben wird noch nach ein paar Aushilfskräften gesucht. Doch ansonsten ist das Team komplett. „Einen Großteil werden wir aus Hagen mitbringen“, erklärt Leon Jung. In der Nachbarstadt betreibe seine Mutter schon seit acht Jahren erfolgreich das Restaurant „Humpert am Höing“. Die 61-Jährige verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in ihrem Geschäft, betrieb zuvor schon ein Lokal in der Hagener Innenstadt. Und im Hintergrund gibt es noch Vater Otto Jung (72), der sich nach 50 Jahren im Gastgewerbe den Ruhestand gegönnt hat.

Nur noch einen Monat müssen die Gäste ausharren: Zum 2. Februar (Donnerstag) will Leon Jung das „Denkmal" als Restaurant wiedereröffnen.
Nur noch einen Monat müssen die Gäste ausharren: Zum 2. Februar (Donnerstag) will Leon Jung das „Denkmal" als Restaurant wiedereröffnen. © Reinhard Schmitz

„Wir haben nach einem zweiten Objekt gesucht“, berichtet der 22-jährige Leon Jung, der von klein auf mit der Gastronomie aufgewachsen ist. Die Krombacher Brauerei, mit der seine Familie auch am Höing zusammenarbeitet, habe dann das „Denkmal“ in Schwerte angeboten. Nach einem Besichtigungstermin und kurzer Bedenkzeit fiel die Entscheidung schnell: „Das Objekt spricht für sich, ist besonders. Es passt zu unserem Konzept – vom Ambiente her und von der Aufmachung.“

Betrieb als Restaurant

Jetzt ist erstmal großes Aufräumen angesagt nach dem, was die bereits nach kurzer Zeit wieder verschwundenen Vorgänger hinterlassen haben. „Wir müssen die Küche auf Vordermann bringen“, sagt Leon Jung. Überall werde geputzt und dekoriert. Auch die Schriftzüge der Werbung müssen noch angepasst werden. Dort ist immer noch aus Urzeiten „Bistro“ zu lesen. Doch das hat sich längst gewandelt. „Wir wollen es als Restaurant mit Schwerpunkt Getränkeverkauf betreiben“. kündigt der neue Betreiber an.

Viel Gastronomie-Erfahrungen bringen Anke Oelschläger-Jung und ihr Sohn Leon Jung, die neuen Betreiber des Restaurants Denkmal an der Ostenstraße, mit.
Viel Gastronomie-Erfahrungen bringen Anke Oelschläger-Jung und ihr Sohn Leon Jung, die neuen Betreiber des Restaurants Denkmal an der Ostenstraße, mit. © Reinhard Schmitz

Dabei setzt die Familie auf das Konzept, mit dem sie auch am Höing ihre Kunden überzeugt: Deutsche Küche mit Saisonkarten. „In Hagen verkaufen sich sehr gut Schnitzel“, berichtet Leon Jung. Auch Speisen wie handgerollte Rinderrouladen und westfälische Potthucke wissen die Gäste dort zu schätzen. In der Küche steht natürlich ein richtiger Koch. Alles soll zu angemessenen Preisen angeboten werden. Zwar merkt jeder, wie Lebensmittel nach dem Ukraine-Krieg im Einkauf teuer geworden sind, aber die Kalkulation müsse sich im Rahmen halten: „Für uns ist es wichtig, dass die breite Gesellschaftsschicht sich das Essen leisten kann.“

Musik und Poetry-Slam geplant

Daneben sollen die Besucher eine große Auswahl an Getränken finden - von internationalen Spirituosen bis zu nationalen Spezialitäten. So gebe es in Hagen beispielsweise eine Zusammenarbeit mit einer kleinen Brennerei, berichtet Leon Jung.

Die einzigartige Atmosphäre des „Denkmals" hat die neuen Betreiber auf Anhieb überzeugt. „Das Objekt spricht für sich", sagt Leon Jung.
Die einzigartige Atmosphäre des „Denkmals" hat die neuen Betreiber auf Anhieb überzeugt. „Das Objekt spricht für sich", sagt Leon Jung. © Reinhard Schmitz

Die großen Räumlichkeiten speziell im Oberschoss bieten sich aber auch dazu an, um dort Gesellschaften zum Beispiel bei Familienfeiern zu bewirten. Etwas später im Jahr, wenn sich der Gastbetrieb eingespielt hat, möchten die neuen Gastronomen dort auch Live-Musik und andere Veranstaltungen wie etwa einen Poetry-Slam zu veranstalten. „Damit können wir Leute auf uns aufmerksam machen, die nicht zum Essen kommen würden“, hat Leon Jung alles durchdacht.

Öffnungszeiten stehen fest

Auch die Öffnungszeiten für die Zeit nach dem Neustart am 2. Februar hat Leon Jung schon im Kopf. Unter der Woche wolle er jeweils ab 16 Uhr öffnen, am Samstag und Sonntag schon ab 12 Uhr. Das Ende sei offen. Dabei wird es einen Ruhetag in der Woche geben, wahrscheinlich am Mittwoch. Damit hätten die Schwerter am Montag, wenn ein Großteil der anderen Gastronomiebetriebe in der Stadt geschlossen ist, eine größere Auswahl.

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