Das ist die dienstälteste Wirtin in Schwerte

Schwerter Superlative

Mit "Bütterchen" und Fremdenzimmern fing es an, mittlerweile steht Regina Fromme seit 47 Jahren hinter der Theke - und ist damit die dienstälteste Schwerter Wirtin. Wie viele Liter Bier sie in all den Jahren ausgeschenkt hat, weiß die Schwerterin nicht mehr. Dafür aber, an welchen Abend aus fast 5 Jahrzehnten sie sich am liebsten zurückerinnert.

SCHWERTE

, 16.08.2016, 13:27 Uhr / Lesedauer: 1 min
Als dienstälteste Wirtin der Stadt steht Regina Fromme (r.) seit 47 Jahren hinter dem Tresen. Ihre "Kutscherstube" im Gänsewinkel führt sie mit ihrem Sohn Christian Fromme (l.) weiter.

Als dienstälteste Wirtin der Stadt steht Regina Fromme (r.) seit 47 Jahren hinter dem Tresen. Ihre "Kutscherstube" im Gänsewinkel führt sie mit ihrem Sohn Christian Fromme (l.) weiter.

Wieviel Tagesproduktionen der Veltins-Brauerei sie in Biergläser gezapft hat, wird für Regina Fromme wohl immer ein Rätsel bleiben. Seit 47 Jahren hinter der Theke, ist sie die dienstälteste Gastwirtin der Ruhrstadt.

Angefangen hat es mit der früheren Lindenschänke am Markt, die sie mit Ehemann Wolfgang betrieb – mit 100-Personen-Saal und Fremdenzimmern, die an „Kostgänger“ vermietet waren: „Das waren junge Männer, die von zu Hause auszogen und morgens ein ,Bütterchen´ für die Arbeit und am Abend ein warmes Essen bekamen.“

Abriss für das City-Centrum

„1979, am 18. September, kam der Abriss der Lindenschänke“, hat Regina Fromme nie vergessen. Wie alle umstehenden Gebäude wurde sie für das City-Centrum platt gemacht. Zwei Jahre lang arbeitete das Wirts-Ehepaar in fremden Gastronomiebetrieben, bis es als Ausweichmöglichkeit 1981 die Kutscherstube an der Gotenstraße 24 eröffnen konnte.

Schnell erwarb sich die Kutscherstube als Restaurant mit deutscher Küche einen Ruf, der bis nach Dellwig, Sölde und Iserlohn reicht. Nach dem Tod ihres Ehemanns vor zehn Jahren wird es von Regina Fromme mit ihrem Sohn Christian Fromme betrieben, der die Familientradition in dritter Generation fortführt.

Nachbarin rief an

Immer noch denkt die 66-Jährige gern an die Zeit in der Lindenschänke zurück. Vor allem an den Abend, als der Vicky-Leandros-Hit „Theo, wir fahr´n nach Lodz“ neu in die Musikbox kam: „Taste E4, für 50 Pfennig durfte man dreimal drücken.“ Das taten die Gäste in Dauerschleife bis um drei Uhr nachts, als eine Nachbarin anrief: „Regina, Regina. Hoffentlich sind wir bald in Lodz gelandet. Ich möchte noch ein paar Stündchen schlafen".

Schwerter Superlative
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