Bis auf weiteres fahren keine Fußball-Sonderzüge mehr zu den Heimspielen des BVB. Ein Grund: Die neuen Triebwagen des polnischen Herstellers Pesa, die von Schwerte aus im Sauerlandnetz eingesetzt werden, sind nicht nur höllisch laut, sondern haben auch viele andere Kinderkrankheiten. © Reinhard Schmitz (A)

Deutsche Bahn

Nichts bestellt: Darum lässt die Bahn keine Fußball-Sonderzüge mehr zum BVB rollen

Fußballfans können ab sofort nur noch mit den normalen Zügen zu BVB-Spielen fahren. Die zusätzlichen Sonderzüge sind gestrichen. Wir haben bei Bahn & Co. nach den Gründen gefragt.

Schwerte

, 30.10.2019 / Lesedauer: 3 min

Die nagelneuen Triebwagen des polnischen Herstellers Pesa sind gefühlt mehr in der Werkstatt als auf der Strecke. Und die Personallage bei den Lokführern ist sehr angespannt. Das sind aber nicht die einzigen Gründe, warum die Deutsche Bahn bis auf weiteres keine Sonderzüge mehr von Schwerte zu den Fußballspielen von Borussia Dortmund einsetzt: Der zuständige Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat sie nämlich gar nicht bestellt.

„Es gibt keinerlei vertragliche Regelung“, erklärt ein Bahnsprecher in Düsseldorf. Es handele sich um zusätzliche Leistungen, die sich angesichts der derzeitigen Situation nicht durchführen ließen. Denn in diesem Fall müsste man sich entscheiden, stattdessen fahrplanmäßige Züge ausfallen zu lassen. Doch das würde wohl kein normaler Reisender verstehen.

Vertrag über Fußball-Sonderzüge ist unterschriftsreif

Schon seit zwei Jahren, so der Bahnsprecher, werde über die Fußball-Sonderzüge mit dem NWL verhandelt, der den Nahverkehr auf der Schiene in der Region organisiert. Er würde die Deutsche Bahn in die Lage versetzen, planmäßig zusätzliche Züge und Personale für solche Leistungen vorzuhalten. Der Vertrag liege nun vor: „Aus unserer Sicht ist er unterschriftsreif.“

„Die Verhandlungen sind noch nicht fertig“, widerspricht NWL-Pressesprecher Uli Beele (Unna). Er bestätigt aber, dass seit geraumer Zeit über ein Konzept für die sogenannten Sonderverkehre gesprochen werde. Damit sollen die bislang nur „historisch gewachsenen“ Stadionverkehre in einen vertragssicheren Zustand überführt werden. Das sei aber ein komplexes Thema, bei dem es uner anderem um Technik, Personal und Finanzen gehen: „Das sind alles keine einfachen Sachen.“

Schon an diesem Abend wird es eng in der Ardeybahn

„Wir würden es gerne machen“, sagt der Bahnsprecher. Denn es sei doch sinnvoll, die Fußballfans von den normalen Reisenden getrennt zu befördern. Schon alleine, weil es in den Fahrzeugen mit den BVB-Anhängern naturgemäß „ein bisschen lauter“ zugehe.

Damit werden Berufspendler schon an diesem Abend in den Triebwagen der Regionalbahn 53 leben müssen. Denn auf dem Weg zum DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Signal-Iduna-Park werden die Fußballfans sich zu ihnen in die normalen Züge quetschen müssen.

Zumindest in diesem Jahr fahren keine Sonderzüge mehr

Bei dieser Situation wird es laut Bahnsprecher „bis auf weiteres“ bleiben müssen. Man gehe davon aus, dass es das ganze restliche Jahr 2019 keine Fußball-Sonderzüge geben werde.

Wie man 2020 verfahre, sei noch offen. Grundsätzlich habe der NWL ja auch die Möglichkeit, die Leistungen bei einem anderen Bahn-Unternehmen zu bestellen. Doch da gebe es nicht so viele, die über Züge mit Dieselantrieb verfügen. Das ist aber unbedingt nötig, da die Ardeybahn Iserlohn-Schwerte-Dortmund bislang nicht elektrifiziert ist.

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