City-Center macht sich hübsch So werden sich die Einkaufspassagen künftig präsentieren

City-Center macht sich hübsch: Einkaufspassagen werden schiefergrau
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Dem letzten Schimmer von Coop-Blau, das irgendwo an der Straßenfassade noch an die glorreiche Gründerzeit des City-Centers erinnert, geht es auch noch an den Kragen. Doch zunächst vertreiben die Anstreicher die in die Jahre gekommene Sandstein-Optik aus den Passagen des City-Centers. Mit einer neuen, zeitgemäßen Optik will die Eigentümergemeinschaft den Einkaufstempel am Markt aufwerten.

An Farbmustern getestet

Passanten hatten sich gewundert, als Ende vergangener Woche plötzlich alle Schilder an den Wänden abgeschraubt worden waren. Es war die Vorbereitung der Aktion, deren Vorboten beim genauen Hinschauen schon im Durchgang von der Funkfabrik zum Woolworth-Eingang zu entdecken waren. „Das sind Farbmuster“, sagte Günther Kranhold und zeigte zwei verschieden helle, schiefergraue Streifen neben einem seiner beiden Ladenlokale in dem Objekt.

Der Ton, der schließlich ausgewählt wurde, liegt etwa in der Mitte zwischen den beiden Vorschlägen. Er hat einen weiteren Vorteil: Nach der RAL-Skala genormt, kann er jederzeit nachgemischt werden, wenn mal eine Stelle ausgebessert werden müsste. Als Kontrast dazu werden die Fensterrahmen in Silbergrau abgestimmt.

Probeanstriche für die neue schiefergraue Farbgebung des City-Centers hatte Günther Kranhold zuvor neben dem Schaufenster eines seiner Ladenlokale in der Passage auftragen lassen.
Probeanstriche für die neue schiefergraue Farbgebung des City-Centers hatte Günther Kranhold zuvor neben dem Schaufenster eines seiner Ladenlokale in der Passage auftragen lassen. © Reinhard Schmitz

Bevor er seinen Pinsel ansetzte, klebte der Handwerker behutsam die Ränder der Fensterscheiben an der derzeit leer stehenden Eisdiele mit Kreppband ab. Ein paar Schritte weiter konnte Günther Kranhold schon weitere Fortschritte in seinem Vorhaben zeigen, das City Center nach vorne zu bringen: Der Treppenabgang zur Tiefgarage strahlt schon in frischem Weiß.

Früher – so konnte der Miteigentümer mit Fotos auf seinem Handy zeigen – glich er eher einer Tropfsteinhöhle mit bröckelndem Lack: „Jetzt sieht das gepflegt aus.“ Ein neues Gitter sperrt den Zugang zu einer Ecke ab, die angesichts der fehlenden öffentlichen Toiletten am Markt oft als Ersatz missbraucht wurde, wenn der Druck auf die menschliche Blase zu groß wurde.

Video-Kameras geben Sicherheit

Für Sicherheit sorgt eine Video-Überwachung mit 180-Grad-Kameras. Seither gebe es keine Schäden durch Farbschmierereien mehr, freut sich Günther Kranhold. Auch nicht an den Außenwänden zur Hagener Straße, deren Sockelbereiche Ende April neu gestrichen worden sind.

Letzter Neuanstrich war 2005

Den letzten Neuanstrich hatte das City-Centrum im Jahr 2005 bekommen. Damals sollte eine „Farbensinfonie aus Terrakotta, Sand und Fels“ das ungemütliche Dunkel aus den Einkaufspassagen vertreiben. „Der abstoßende Charme der 70er-Jahre wird ausgemerzt“, hatte sich seinerzeit der bauleitende Planer Günter Müller vorgenommen.

Die vorher dunkelgrünen Fensterrahmen erhielten ein passendes, helleres Schutzkleid. Auch der Boden wurde mit einem neuen Pflaster belegt, das sich in das mediterrane Gesamtkonzept einfügte und zudem die Gänge optisch breiter erschienen ließ.

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