Frühstück, Kaffee und Kuchen, Flammkuchen – oder darf es vielleicht ein Wein sein? Das Café Note in Schwerte-Ergste bietet seit Ende Juni 2024 Wein-Proben mit einem Weinhändler aus Münster sowie einen Weinverkauf und diverse Weine auf der eigenen Getränkekarte an.
Von alkoholfreiem Weiß- oder Rotwein, über fruchtig leichten Blanc de Noirs bis hin zu vollmundigem Rotwein: Betreiber Christoph Wiesweg hat gefühlt für jeden Geschmack etwas in seinem Weinregal. Ich war an einem schönen Sommerabend im Juli im Café und durfte vier Weine probieren.

Der spritzige Einsteiger
Ich muss dazu sagen: Ich trinke sehr gerne mal ein Gläschen Wein. Meistens sind es dann Weißweine, die ich auswähle. Für die Verkostung im Café Note habe ich dem Betreiber Christoph Wiesweg aber freie Hand gelassen. Schließlich ist eine „Wein-Probe“ dafür da, neue Weine kennenzulernen – auch wenn in meinem Fall der Experte aus Münster nicht anwesend war.
Wir starten mit einem Blanc de Noirs Kabinett trocken vom Weingut Darting (0,2 Liter kosten 6,90 Euro, eine Flasche mit 0,75 Litern kostet 23 Euro). „Das ist ein besonderer Wein. Insofern, dass es ein Weißwein ist, der aus roten Trauben erzeugt wird“, erläutert Christoph Wiesweg, der sich ebenfalls gut auskennt.
Das Fruchtfleisch der roten Trauben sei hell und da der Wein vorsichtig und nicht ganz durchgepresst werde, entstehe die helle Weißwein-artige Färbung. „In der Sonne sieht man aber, dass er etwas bräunlicher ist als ein Riesling beispielsweise.“
Vor der Verkostung rieche ich an dem besonderen Tropfen. Er riecht fruchtig-leicht und erinnert mich fast schon an eine spritzig-süße Zitronen-Limonade. Nach dem ersten Schluck ist aber klar: Der Wein überrascht. Er ist zwar tatsächlich spritzig, leicht und schmeckt etwas fruchtig, dennoch bleibt es ein trockener Wein, der deshalb auch eher etwas für Liebhaber ist, die ein „feines Spiel“ zwischen Süße und Säure zu schätzen wissen. Ein toller Wein zum Einstieg.
Der süße Riesling
Auf den ersten Blick in die Karte, wäre der Scheurebe-Riesling vom Weingut Minges aus der Pfalz (0,2 Liter kosten 5,50 Euro, eine Flasche mit 1 Liter kostet 25 Euro) vermutlich der Wein gewesen, den ich mir selbst bei einem privaten Restaurant-Besuch bestellt hätte. „Der Wein ist sehr, sehr fruchtig. Vielleicht dadurch nicht jedermanns Sache. Aber kalt getrunken bei warmem Wetter und zu Käse oder Fleisch, ein wunderbarer Wein“, sagt der Café-Betreiber. Der Wein komme gut bei den Gästen an.
Auch ich koste einen kleinen Schluck. Die Süße kommt sehr intensiv durch, ist für mich aber nicht zu süß. Ein absoluter Sommerwein, der mich in meinem Kopf direkt an einen lauschigen Abend mit Freunden am See erinnert. Dennoch könnte ich von dem Riesling keinesfalls mehrere Gläser trinken, dazu ist er mir dann doch etwas zu süß.
Der halbtrockene Rosé
Eine Wahl, die ich ohne Christoph Wiesweg vermutlich nie getroffen hätte: ein halbtrockener Rosé vom Weingut Manz aus Rheinhessen (0,2 Liter kosten 5,50 Euro, eine Flasche mit 1 Liter kostet 23 Euro). „In der Sonne hat der Wein eine wunderbare Farbe. Er ist sehr fruchtig, aber trocken. Muss man mögen. Denn viele trinken Rosé, weil sie es fruchtig mögen“, erläutert Christoph Wiesweg.
Ich wage auch hier einen kleinen Schluck und bin begeistert. Vielleicht mag ich doch trockene Rosé-Weine? Geschmäcker ändern sich ja bekanntlich. Ich bin beeindruckt von dem Zusammenspiel der Süße und Säure. Der Wein ist absolut süffig und lässt sich gut trinken.
Erinnerung an Weihnachten
Das Schlusslicht bildet mein Endgegner: ein trockener Rotwein, Vigneron de Cruzy. Nicht falsch verstehen, aber grundsätzlich trinke ich selten Rotwein, höchstens an Weihnachten ein Glas. Dennoch traue ich mich und werde für einen Schluck in das Weihnachtszimmer und unter den Weihnachtsbaum gebeamt. Ein voller Traubengeschmack, elegant und unaufdringlich.
„Der Wein kommt aus dem Languedoc aus Frankreich. Er hat ein tolles Bouquet, toller Geruch und toller Geschmack. Tolle Alternative zu einem Bordeaux“, sagt Wein-Liebhaber Christoph Wiesweg zu meinem letzten Wein.
Mein Fazit zum Wein im Café Note
Mein Fazit: Wer Lust hat, sich einmal durch die Wein-Auswahl des Cafés Note zu probieren, kann sich auf einen vielfältigen und schmackhaften Abend freuen. Für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Und wer sich einmal von neuen Geschmacksrichtungen überraschen lassen möchte, kann getrost bei Christoph Wiesweg nachfragen, der einen perfekten Überblick hat und beratend zur Seite steht. „Alkoholfreie Weine werden derzeit immer beliebter. Ich habe einige Gäste, die auch auf diese Alternativen gerne zurückgreifen“, fügt der Café-Betreiber hinzu.
Die Preise sind für hochwertige Weine absolut passabel. Auch die Atmosphäre im Laden ist locker, angenehm und gemütlich. Im Sommer gibt es vor dem Lokal Möglichkeiten, spritzige Weißweine in der Sonne zu genießen und im Herbst stelle ich es mir besonders gemütlich im Innern des Cafés vor. Ein Besuch lohnt sich. Und ein Extra-Tipp von mir: Bleiben Sie neugierig und flexibel – es kann sich lohnen.

Wein-Proben im Café Note
- Abseits des regulären Verkaufs- und Getränkeangebotes kommt an bestimmten Terminen ein Weinhändler aus Münster ins Café Note und bietet exklusive Wein-Proben an.
- Gruppen mit mindestens 20 Personen, die eine Wein-Probe machen möchten, können auch eigene Termine anfragen.
- Eine Wein-Probe kostet 59 Euro pro Person.
- Weitere Infos gibt es im Café Note vor Ort oder unter Tel. (02304) 307 92 49.
Wein-Probe in Schwerte-Ergste: Wir testen im Video die Weine im Café Note