Bombensuche stoppt Brückenbaustelle an der Sölder Straße

An der A1

Die Bagger und anderen Maschinen sind von der Baustelle Sölder Straße abgezogen. Probleme bei der Suche nach Weltkriegsbomben haben den Neubau der Brücke der Autobahn 1 gestoppt.

Lichtendorf

, 08.11.2017, 18:48 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Baustelle an der Sölder Straße ruht im Moment.

Die Baustelle an der Sölder Straße ruht im Moment. © Reinhard Schmitz

„Wir müssen warten, bis der Kampfmittelräumdienst kommt“, sagte am Mittwoch Carsten Freitag, Bauleiter vom Landesbetrieb Straßen NRW in Meschede.

Ergebnisse der Probebohrungen waren unbrauchbar

Eigentlich war der Baustellenbereich bereits im Vorfeld auf explosive Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht worden. 16 Meter tief – so Freitag – habe man Probebohrungen in den Untergrund getrieben. Doch die böse Überraschung kam, als die dabei gewonnenen Daten ausgewertet werden sollten. „Auf den ersten sechs Metern ist nichts erkennbar“, erklärte Freitag. Denn Schlacke im Erdreich habe hier das Metallsuchgerät so irritiert, dass die Ergebnisse unbrauchbar sind.

Doch ohne gesicherte Erkenntnis, dass keinerlei Gefahr im Boden schlummert, kann nicht weitergebaut werden. Also muss erneut untersucht werden. Für die Vorgehensweise – so Freitag – gäbe es zwei Vorschläge. Aber die Möglichkeit, den kompletten Autobahndamm sechs Meter tief auf der Breite von zwei Fahrspuren abzugraben, schließt er aus: „Dann müssten wir die komplette Fahrbahn Richtung Bremen sperren.“

Termine bei Fachfirmen schwierig zu bekommen

Bleibt also nur die Alternative, mit einem Spezialbohrgerät den Baugrund auf der südlichen Seite zum Gartencenter Pötschke alle 15 Zentimeter wie einen Schweizer Käse zu durchlöchern. Doch angesichts der boomenden Baukonjunktur sind Termine bei Fachfirmen, die diese Aufgabe übernehmen können, nur sehr schwer zu bekommen. „Wenn man anruft, heißt es: Frühestens Mitte Dezember oder Januar/Februar“, sagte Freitag frustriert.

Andere Arbeiten auf der Baustelle, die vorgezogen werden könnten, gibt es nicht mehr. „Lediglich der Abbruch eines zwei Meter breiten Brückenstücks kann am Wochenende erfolgen, da man sich dabei nur im Bereich der sicheren Sölder Straße bewegt“, so Freitag. Die Fahrbahn werde dabei mit einem aufgeschütteten Sandbett vor Beschädigung geschützt. Ab Freitag, 10. November, um 18.30 Uhr muss deshalb die Durchfahrt voll gesperrt werden.

Zwangspause könnte Fertigstellung verzögern

Inwieweit die Zwangspause den Brückenbau verzögert, der ursprünglich im Herbst 2019 beendet sein sollte, vermochte Freitag nicht zu sagen. „Können Sie mir sagen, wie das Wetter wird?“ antwortete er mit einer Gegenfrage. Denn die Witterung spielt eine große Rolle dabei, ob die Verspätung wieder aufgeholt werden kann.