
© Reinhard Schmitz
Beschädigtes Holzkreuz im Wald hinter dem Freischütz wird repariert
Schwerter Wald
Ein Schenkel aus Eichenholz ist auf den Waldboden gefallen, aus dem Granitsockel ein Stück herausgebrochen. Mit Unterstützung des Bauhofs wollen Nachbarn vom Schicht 16 ihr Kreuz reparieren.
Von dem hoch aufragenden Holzkreuz im Schwerter Wald blieb nur eine Art Galgen. Eine mächtige Fichte riss einen der beiden Schenkel herunter, als sie im April während des Sturms Sabine zu Boden krachte. Auch aus dem steinernen Sockel am Fuß des Kreuzes brach der umstürzende Baum eine Ecke heraus.
Doch von all den Schäden soll spätestens dann nichts mehr zu sehen sein, wenn das Nachbarschicht 16 im November wieder zur jährlichen Hubertusmesse unter dem Wahrzeichen einlädt, das nur wenige Hundert Meter hinter dem Waldrestaurant Freischütz in dem Forst zu finden ist.

In jedem November wird unter dem Holzkreuz die Hubertusmesse gefeiert, die von Jagdhornbläsern musikalisch gestaltet wird. © Foto Reinhard Schmitz (A)
„Wir haben einen Förderbescheid vom Heimatministerium über 2000 Euro für die Wiederherstellung des Holzkreuzes von 1984“, berichtete Bernd Engelhardt, Sprecher von Schicht 16, als sich Vertreter vor Ort in gebührendem Corona-Abstand trafen, um die Schritte der Maßnahme zu besprechen.
„Wir müssen schauen, wie wir das Kreuz wieder in einen ordentlichen Zustand zurückversetzen“, erklärte Bürgermeister Dimitrios Axourgos und sagte die Hilfe des städtischen Baubetriebshofs zu. Gleichzeitig dankte er dem Schicht 16 für sein Engagement, um Fördermittel nach Schwerte zu holen.
Kreuz wurde 1984 von Nachbarn der Schwerterheide errichtet
Die Profis vom Bauhof hatten schon am Granitsockel gezeigt, was sie können. Die beschädigte Ecke war fachgerecht wieder aufgemauert worden. Für die Reparatur des Kreuz-Schenkels muss nun geeignetes Eichenholz gefunden werden. „Trocken muss es sein“, nannte Bernd Engelhardt eine Grundvoraussetzung. Er sah das Projekt aber in sicheren Händen: „Der Bauhof hat Erfahrung.“

Der abgeschlagene Schenkel des Kreuzes liegt auf dem Waldboden. © Reinhard Schmitz
Als das Kreuz im Jahre 1984 vom Heideschicht 16 errichtet wurde, konnte Holz aus dem Schwerter Wald verwendet werden. Der damalige Bürgermeister Werner Steinem galt als ein großerer Förderer des Projekts. Ziel war es, mit einem schlichten Holzkreuz an die Soldaten zu erinnern, die in den beiden Weltkriegen zu Tode gekommen sind.
Die Daten der beiden Kriege sowie das Schwerter Wappen sind auf dem Sockel zu erkennen, der auf einer kleinen Lichtung steht. Die ist über den Wanderweg zu erreichen, der vom Freischütz aus zwischen Minigolfanlage und Kinderparadies geradeaus in den Wald hineinführt.
Ursprünglich stand an der Stelle im Wald ein Findling als Mahnmal
Als Mahnmal war an dieser Stelle ursprünglich ein großer Stein aus der Eiszeit, ein sogenannter Findling, aufgestellt gewesen. Weil dessen Pflege aber an dem etwas abgelegenen Ort zu wünschen übrig ließ, schlugen Kriegsheimkehrer vor, ihn viel zentraler in der Stadt zu platzieren. So wurde er zum Partnerschaftsstein auf dem Postplatz, der die Namen der europäischen Partnerstädte von Schwerte trägt.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
