Eine 40 Jahre alte Frau südländischen Aussehens holt am 4. September 2023 ihre Tochter mit gebrochenem Arm aus dem Krankenhaus. Vor der Heimfahrt steht noch ein Einkauf bei Edeka am Rosenweg in Schwerte an.
Die Mutter parkt ein, hilft ihrem Kind aus dem Wagen. Plötzlich regt sich eine Frau im Auto auf der angrenzenden Parklücke darüber auf, nicht aussteigen zu können. Die 40-Jährige sei zu nah am Fahrzeug der 58-Jährigen.
Als die Angesprochene nicht wie offenbar gewünscht reagiert, schmettert die 58-Jährige ihr den Satz: „Verpiss dich, du scheiß Ausländerin“ entgegen. Das lässt sich die Frau nicht gefallen. Sie ruft die Polizei, bittet die andere Frau, in ihrem Wagen zu warten. Davon hält die 58-Jährige nichts. Sie sucht sich eine andere Lücke.
So zumindest schildert die 40-Jährige als Zeugin im Amtsgericht Schwerte das Geschehen vom Tattag. Die Richterin glaubt ihr.
Die 58-Jährige muss sich wegen Beleidigung verantworten. Sie streitet die rassistische Äußerung ab: „Nein, niemals habe ich das gesagt. Das ist überhaupt nicht meine Wortwahl.“
Das Gericht entscheidet letztlich, das Verfahren gegen die Bürgergeldempfängerin vorläufig gegen Zahlung von 300 Euro an die Aktion „Deutschland hilft“ einzustellen. Ist der Betrag gezahlt, wird die Akte geschlossen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. Mai 2024.
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