
© Reinhard Schmitz
Mit Streusalz geht die Stadt sparsam um: Neue Technik schont Umwelt
Wintereinbruch in Schwerte
Ein erneuter Wintereinsatz stand am Montagmorgen beim städtischen Bauhof auf dem Programm. Dort lagern 250 Tonnen Streusalz. Verbraucht wurde aber bislang nur ein Bruchteil der Menge.
Leise rieselt das Salz. Dabei sind es längst nicht mehr nur weiße Körnchen, die dafür sorgen, dass Schnee und Eis von den Straßen verschwinden. Die Männer vom städtischen Bauhof haben ein besseres Rezept gefunden. „Wir mischen 30 Prozent Flüssigsalz mit dem Tausalz, um die Streuwirkung zu erhöhen“, berichtet Sascha Behle, der für die Organisation des Winterdienstes zuständig ist. Die Sole wird im einem Tank selbst hergestellt. Sie sorgt nicht nur dafür, dass das Streugut besser auf der Fahrbahn liegen bleibt. Auch setzt die Tauwirkung schneller ein.
Streufahrzeuge verbrauchen nur noch wenig Salz
Und das, obwohl zur Freude von Gebührenzahlern und Umweltschützern wesentlich sparsamer als noch vor einigen Jahren mit dem Salz gewirtschaftet wird. „Wir streuen nur noch 10 bis 15 Gramm Salz pro Quadratmeter“, sagt Sascha Behle: „Früher waren es 50 bis 70 Gramm.“ Möglich machten es neue Techniken. Die Dosierung lässt sich unterwegs von den Fahrern steuern.

Die Salzsole, die dem Streusalz beigemischt wird, stellen die Bauhof-Mitarbeiter selbst her. © Reinhard Schmitz
Für die war am Montagmorgen (25.1.) die Nacht früh zu Ende. „Alle Mann in den Winterdienst“, hieß es, nachdem der nächtliche Schneefall die Straßen mit einer weißen Decke überzogen hatte. „Wir sind seit 5 Uhr im Einsatz“, so Sascha Behle. Alle drei großen Streufahrwagen und die beiden kleineren Fahrzeuge, die zum Räumen der Gehwege dienen, waren unterwegs. Wie in der Woche üblich, machten sich 90 Prozent der Belegschaft an die Schaufeln. Einzig die Besatzungen der Müllfahrzeuge waren unabkömmlich.
Streupläne regeln die Reihenfolge der Straßen-Räumung
Welche Straßen wann an die Reihe kommen, regeln Streupläne. In Stufe 1 werden Hauptverkehrsadern, Steilstrecken und die Routen der Linienbusse vom Schnee befreit. Sie die erledigt, nehmen sich die Bauhof-Leute die Nebenstraßen vor. „Manche Straßen werden auch überhaupt nicht gestreut“, sagt Sascha Behle. Meistens sind das Wohnstraßen, in denen es genügen sollte, einigermaßen vorsichtig Auto zu fahren.

Alle Streufahrzeuge wollen nachgefüllt werden: Hochbetrieb herrscht unter dem 250-Tonnen-Salzsilo am städtischen Bauhof Schwerte. © Reinhard Schmitz
Schon im November hatten die Bauhof-Leute ihre Wagen für den Winterdienst vorbereitet. Bis Anfang März ist ein Bereitschaftsdienst für Früh- und Spätschicht eingeteilt. Ob man morgens ausrücken muss, erkundet der Bereitschaftsleiter schon um 4 Uhr.
Im Silo am Bauhof lagern 250 Tonnen Streusalz
In diesem Jahr war es bislang recht ruhig. Außer am Montag gab es noch zwei Schnee-Einsätze an den vorausgegangenen Sonntagen. Dementsprechend wurden laut Sascha Behle auch erst 50 bis 60 Tonnen Salz verbraucht. Das ist etwa ein Fünftel des Silovorrats, für den binnen 48 Stunden jeweils 50 Tonnen nachgeordert werden können. Allerdings: Im vergangenen Winter wurden lediglich ganze 10 Tonnen verstreut: „Da waren wir nur zwei oder dreimal draußen.“
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
