Bei der Einweihung des neuen Gemeindehauses der Hindugemeinde Schwerte durchschnitten (v.l.) Bürgermeister Dimitrios Axourgos, Sparkassenvorstand Ulrich Bartscher und Tempelpriester Jeyanthianthasarma Sivsamykurukkal das rote Band. © Manuela Schwerte
Viele Einweihungs-Fotos
Hindu-Tempel wird keine Bauruine: Indische Arbeiter kommen Anfang 2022
Arbeitsgenehmigungen und Visa für die indischen Tempelbauer sind in Sicht: Anfang 2022 soll der Weiterbau des Hindu-Tempels starten. Das Gemeindehaus wurde vorab jetzt schon eingeweiht.
In traditionellen indischen Gewändern trotzten sie der winterlichen Kälte in Schwerte, als sie auf Einlass in den Neubau warteten. So groß war die Freude bei den Mitgliedern der Hindu-Gemeinde, als sie am Sonntag (5.12.) ihr Gemeindehaus am Beckenkamp einweihen konnten.
Es war nur der erste Schritt für den Umzug auf das eigene Gelände neben dem Jawoll-Markt. Denn auch an dem benachbarten Tempel, der schon seit rund zwei Jahren nur als Rohbau steht, soll es bald kräftig weitergehen.
Anfang 2022 sollen die Tempelbauer aus Indien kommen
„Nun können wir einen Teil unseres Tempelprojektes seiner Bestimmung übergeben“, sagte Suntharalingam Gobinaath, der 1. Vorsitzende des federführenden Sri-Kanakathurka-Vereins, bei der Begrüßung seiner Gäste, unter denen sich auch Landtagsabgeordnete Susanne Schneider, Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Sparkassen-Vorstand Ulrich Bartscher befanden.
Er bedauerte, dass die Veranstaltung wegen der Corona-Auflagen nur eingeschränkt durchgeführt werden konnte: „Aber versprochen, eine entsprechend große Feier wird nachgeholt.“
Feierlich standen die Opfergaben auf dem reich gedeckten Tisch. © Manuela Schwerte
Dann ist vielleicht auch das Handwerker-Team vom Tempel mit dabei, dessen Fertigstellung der Hindu-Verein als „nächste große Aufgabe“ angehen will. Corona und die Schwierigkeiten bei der Einladung der hinduistischen Tempelbauer aus Indien hätten das Projekt leider zurückgeworfen, wie die Festgäste erfuhren: „Aber dies ist nun überstanden. Wir sind guter Dinge, dass die Tempelbauer im Januar des neuen Jahres einreisen können.“
Durch Unterstützung der Arbeitsagentur liege eine Vorab-Zustimmung zur Erteilung eines Arbeitsvisums vor. Auch sei mit der Deutschen Botschaft in Indien ein Termin für die Visa-Erteilung vereinbart.
Die Gemeinde bildete sich 1986 an der Schützenstraße
Vorstandsmitglied Senthury Senthilkumar, von ihrer Kollegin Hamsha Annarajah als Dolmetscherin ins Deutsche begleitet, ließ auf Tamilisch noch einmal das gesamte Projekt Revue passieren.
Ursprünglich hatte sich die 1986 gegründete Hindugemeinde in einem Raum des früheren Asylantenheims an der Schützenstraße getroffen, bevor sie eine größere Halle an der Robert-Koch-Straße für ihre religiösen Zwecke herrichten konnte. Als ihr Priester führt seitdem Jeyanthrinathakurukkal Sivasamykurukkal durch die religiösen Festlichkeiten.
Musiker begrüßten die Gäste bei der Einweihung des neuen Gemeindehauses am Beckenkamp. © Manuela Schwerte
Wegen des großen Zuspruchs auch durch Gläubige aus dem näheren Umfeld wurde es auch an der Robert-Koch-Straße auf Dauer zu eng. Bei der Suche nach einer Lösung – so betonte die Gemeinde – kam der damalige Bürgermeister und heutige Ehrenbürgermeister Heinrich Böckelühr zur Hilfe. Im Namen der Stadt Schwerte habe er vorgeschlagen, ein Grundstück für einen Neubau zu suchen.
Dieser Plan wurde von der Gemeinde nach intensiver Diskussion für gut befunden: „So kamen wir an das Grundstück am Beckenkamp, das alte Hoeschgelände.“ Ursprünglich ein Parkplatz für die Arbeiter, wurde es nach dem Schrumpfen der Belegschaft von dem Stahlbetrieb nicht mehr benötigt.
Da in unmittelbarer Nachbarschaft bereits die muslimische Gemeinde ihre Moschee errichtet hatte, entstand die Idee einer „Kulturmeile“ am Beckenkamp. Mit Unterstützung von Stadt, Stadtsparkasse und dem Architekten Detlef Peter konnten Planung und Finanzierung erstellt werden, um hier einen Tempel und ein Gemeindehaus zu bauen. Die Grundsteinlegung wurde am 12. August 2018 feierlich begangen.
Immer noch ein Rohbau ist der Hindu-Tempel am Beckenkamp. Im nächsten Jahr soll es dort weitergehen. © Reinhard Schmitz (A)
Das zuerst entstandenen Gemeindehaus soll dem Zusammenleben und religiösen Feierlichkeiten dienen. Es solle ein Ort sein, wo sich die Hindu-Gemeinde zu Hause fühlt und ihre Kultur und Religion auch anderen vorstellen kann, wurde betont: „Besonders soll hier der Völkerverständigung und einem friedvollen Zusammenleben gedient werden.“
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