
© Reinhard Schmitz
Kiloweise Geld fürs Elsebad: Bäcker Beckers Aktion schwer erfolgreich
Bäcker Becker
Um das beim Regentief Bernd verheerend überflutete Elsebad zu unterstützen, hat Sascha Ruhnke in seiner Bäckerei Becker „Elsetaler“ gebacken. Der Erlös war eine kiloschwere Bargeldsumme.
Kiloweise Eurostücke und dicke Bündel von Scheinen: Fast wie ein Gewichtheber musste Elsebad-Kassiererin Helga Payerle alle Muskelkraft zusammenreißen, um den mit Geld gefüllten Brotkorb zu stemmen.
Doch diese Anstrengung nahm sie am Dienstagmorgen (31.8.) in der Bäckerei Becker gerne in Kauf. In barer Münze überreichte Bäckermeister Sascha Ruhnke den Erlös vom Verkauf der Elsetaler, die er für das flutzerstörte Freibad gebacken hatte.
8,6 Kilogramm Geld bedeuteten 6.200 Euro Spende
Die Anzeige der Waage, die sonst Zutaten für Brote und Kuchen abmisst, blieb erst bei 8,6 Kilogramm stehen. Doch wieviel Geld bringt das aufs Elsebad-Konto? Sascha Ruhnke hatte ganz genau gezählt: „6.200 Euro Spendensumme sind bei uns zusammengekommen“, konnte er nicht ohne berechtigten Stolz berichten.
In diesem Betrag enthalten seien aber auch Spenden, die Schwerter zusätzlich in die Sammelbüchse gesteckt hatten. „Wir bedanken uns bei unseren Kunden“, sagte der Bäckermeister: „Denn eigentlich haben die das gemacht – wir haben das nur organisiert.“

Rund 4.000 Elsetaler hat die Bäckerei Becker zugunsten des flutzerstörten Elsebads gebacken und verkauft. Der Erlös - insgesamt 6.200 Euro in bar - füllte einen ganzen Brotkorb. Bei der Übergabe am Dienstag (31.8.) freuten sich (v.l.) Bäckermeister Sascha Ruhnke, Elsebad-Mitgliederbetreuerin Brigitte Stirnberg, Betriebsinhaberin Sarah Ruhnke und Elsebad-Kassiererin Helga Payerle. © Reinhard Schmitz
Wobei das „Nur“ sehr bescheiden schien. Als das Elsebad beim Regentief Bernd vor knapp sieben Wochen so verheerend überschwemmt worden war, hatte Sascha Ruhnke spontan überlegt, wie dem ehrenamtlich betriebenen Bad unter die Arme greifen konnte: Er backte Elsetaler aus einer Art Sandteig, die ein Zuckerpapier-Auflieger mit dem Logo des Elsebads zierte.
Während er bei früheren Spendenaktionen einen Aufschlag von 50 Cent kalkuliert hatte, wollte er angesichts des riesigen Reparaturaufwands diesmal nicht kleckern: Vom Verkaufspreis von 3,50 Euro sollten jeweils 2,50 Euro an das Elsebad fließen.
Sparkasse bestellte noch einmal 2.000 Elsetaler
Die Reaktionen der Schwerter waren überwältigend. „Es war toll zu sehen: Die Leute haben uns in der ersten Woche förmlich überrannt“, berichtete Sascha Ruhnke. Und dann meldete sich am Dienstag nach dem Verkaufsstart auch noch die Stadtsparkasse, um für die Verteilung in Kindergärten 2.000 Elsetaler zu ordern, deren Spendensumme das Geldinstitut noch zusätzlich selbst überwies.
Um diese Mengen zu schaffen, verschob die Familie Ruhnke sogar die Fahrt in den Sommerurlaub nach Südtirol um einen halben Tag. „Ohne das Team wäre das aber alles nicht möglich gewesen“, lobte der Bäckermeister seine Mitarbeiter.
Insgesamt verließen rund 4.000 Elsetaler den Ofen: „Das Problem waren die Auflieger.“ Da Sascha Ruhnke nicht über einen Spezialdrucker für das Zuckerpapier verfügt, musste er zu hilfsbereiten Kollegen im Münsterland und in Sprockhövel fahren. Ein Trio vom Elsebad-Team half beim Ausschneiden der Auflieger mit dem spitzen Messer.
Jetzt heißen die Elsetaler wieder Heidesand
Jetzt hat die Bäckerei Becker wieder die „normalen“ Heidesand-Plätzchen in ihr Programm genommen. „Die laufen wieder richtig gut“, sagte Sascha Ruhnke. und hat nebenbei an seine Kuchenkunden auch noch 270 Elsebad-Spendentassen verkauft.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
