
Ein 20-Jähriger Schwerter verursachte einen Autounfall. Nun wird ihm fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. © picture alliance / dpa
Autofahrer (20) aus Schwerte verletzt zwei Personen bei Auffahrunfall
Amtsgericht Schwerte
Ein junger Autofahrer (20) fuhr mit einem Transporter von hinten auf ein Fahrzeug auf und verletzte so zwei andere Fahrer. Nun steht der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung im Raum.
„Das war ein heftiger Aufprall.“ – Im Frühjahr 2022 verursachte ein junger Mann (20) aus Schwerte in Dortmund einen Unfall, bei dem zwei andere Autofahrer verletzt wurden.
Jetzt saß der 20-Jährige auf der Anklagebank des Amtsgerichts in Schwerte. Der Vorwurf: fahrlässige Körperverletzung.
Mit einem Transporter aufgefahren
Die rote Ampel und die beiden Fahrzeuge, die davor standen, nahm der Schwerter am 18. Februar offenbar nicht wahr. Mit einem Transporter fuhr er ungebremst auf den hinteren Wagen auf und schob ihn förmlich in das vordere Fahrzeug. Von massiven Sachschäden ganz zu schweigen, erlitt der hintere Fahrer unter anderem ein Schleudertrauma und Prellungen, der Vordermann kämpfte über einige Tage mit Kopfschmerzen und Verspannungen.
Vor dem Amtsgericht geriet der junge Unfallverursacher nun in Erklärungsnöte. Er sei von der Arbeit gekommen und da sei an dem Tag nicht alles glattgelaufen. Er sei unaufmerksam gewesen, erklärte er. Und: „Es ist halt dazu gekommen.“ Er sei weder durch ein Handy oder anderes ablenkt gewesen, noch habe er unter dem Einfluss von Drogen gestanden.
Und noch einmal verwies er auf seinen Ärger im Job und betonte: „Es war alles ein bisschen blöd an dem Tag.“ Nach der Kollision habe er sich direkt um die Verletzten gekümmert, habe die Unfallstelle gesichert, Rettungskräfte und die Polizei verständigt. Danach habe er allerdings keinen Kontakt mehr mit den beiden Geschädigten gehabt.
„Ich bin eigentlich ganz gut dabei weggekommen“
Die anderen Fahrer wurden gehört und einer von ihnen erinnerte sich: „Ich stand an der Ampel – kurz darauf hat es geknallt.“ Der Aufprall sei heftig gewesen, das Auto seiner Lebensgefährtin, das er an dem Tag gefahren habe, sei ein Totalschaden gewesen, habe an eine Ziehharmonika erinnert.
Die Verletzungen stellte er aber vergleichsweise harmlos dar: „Ich bin eigentlich ganz gut dabei weggekommen.“ Und auch der zweite Betroffene neigte keinesfalls zu Dramatisierungen. Er kommentierte trocken: „Das kam sehr unerwartet.“ Er sprach von ein paar Tagen Kopfschmerzen.
„Sie haben Glück, dass die Geschädigten das relativ runtergespielt haben“, erklärte die Richterin letztlich mit Blick in Richtung des Angeklagten. Der Aufprall sei schon relativ hart gewesen und es sei zu Verletzungen gekommen. Sie hatte keine Zweifel: „Da ist man nicht unaufmerksam – Sie waren abgelenkt.“
Für den jungen Schwerter sprach sein Geständnis, strafschärfend wirkten sich dementgegen Eintragungen im Straf- und Verkehrsregister aus. Der Prozess endete mit 2.400 Euro Geldstrafe und einem Monat Fahrverbot. Letzteres, so betonte die Richterin ausdrücklich, sei ein Warnschuss.
Lebt im Sauerland und fühlt sich dort überaus wohl. Saß vor über 20 Jahren zum ersten Mal in einem Gerichtssaal, um über einen Prozess zu berichten und hat dabei ihren Traumjob gefunden.
