3000 Teilnehmer erwartet Verdi zu einer landesweiten Kundgebung am Dienstag (7.2.) in Dortmund. Auch Mitglieder der Schwerter Post sind angemeldet, wie Thomas Großstück, Landesfachbereichsleiter der Verdi, mitteilte. Vor der dritten Verhandlungsrunde um neue Tarifverträge für die Postler und Zusteller am Mittwoch (8.2.) möchte Verdi mit dem Streik ein Warnsymbol setzen. Sowohl die Gewerkschaft als auch die Post erwarten aufgrund des Streiks Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen und Briefen in Schwerte und der Region.
Gehälter und Inflation
„Die Kolleginnen und Kollegen stehen in großer Zahl hinter den Forderungen“, berichtet Thomas Großstück. Die Post hätte in den letzten Jahren hohe Gewinne erwirtschaftet, während die Zusteller in Zeiten der Inflation mit einem monatlichen Netto-Gehalt von 1600-2200 Euro auskommen müssten.
Der weitere Verlauf der Streiks hänge auch mit den Ergebnissen der Tarifrunde am Mittwoch und Donnerstag zusammen, so Großstück. Zu der Kundgebung in Dortmund würde gerade aus dem Umland eine hohe Beteiligung erwartet, erzählt der Gewerkschaftler.
Auch die Landespressestelle der Post in Düsseldorf erwartet Verzögerungen in den Abläufen im Raum Schwerte, Unna und Dortmund. „Es kann punktuell zu Verzögerungen bei der Abholung und Auslieferung von Brief- und Paketsendungen kommen. Diese können dazu führen, dass Briefe und Pakete erst einige Tage später, das heißt je nach Ende der Streikaktivitäten vor Ort erst im Laufe der aktuellen Woche ausgeliefert werden können“, teilt Sprecher Dieter Schuhmachers mit.
Für Montag (6.2.) fielen diese Verzögerungen bundesweit noch nicht allzu hoch aus. „Nach aktuellem Stand sind aufgrund der am Wochenanfang typischerweise eher niedrigen Sendungsmengen von den Warnstreiks heute bundesweit lediglich rund 6 % der durchschnittlichen Tagesmenge bei Paketsendungen und nur rund 2 % der durchschnittlichen Tagesmenge bei den Briefsendungen betroffen“, so Schuhmachers am Montag.
Post: Kunden die Leidtragenden
Die Chance, zu einer Einigung zu kommen, schätzt die Landespressestelle gut ein. Das Unternehmen hätte in der zweiten Tarifrunde bereits angekündigt, in der dritten Runde ein Angebot vorzulegen. Die aktuellen Warnstreiks fände man somit etwas überzogen, da vor allem die Kunden die Leidtragenden seien.

Gerade der Umstand, dass bislang noch kein Angebot vorliege, sei der Grund für die erneuten Streiks, so Thomas Großstück von Verdi. Er gehe davon aus, dass auch die Kunden der Post wert auf eine qualitative Postleistung legen würden. Dazu gehöre auch die angemessene Bezahlung der Zusteller. 15 Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft für 160.000 Mitarbeiter.
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