AfD-Kreis widerspricht: Schwerter Spitzenkandidat wird unterstützt
Kommunalwahl 2020
Unterstützt die Kreis-AfD den Spitzenkandidaten aus Schwerte? Oder will sie ihn nicht als Fraktionschef? Zumindest einer von zwei Kreis-Sprechern sagt, er sei ein „untadeliges Mitglied“.

Die AfD will auch in Schwerte in den Rat. © picture alliance/dpa
„Die Mehrheit des Kreisvorstandes unterstützt Stefan Fiene.“ Das möchte Ulrich Lehmann klargestellt wissen. Lehmann ist einer von zwei stellvertretenden Sprechern des AfD-Kreisverbandes Unna und seit dem Rücktritt von Michael Schild vor einigen Wochen oberster Ansprechpartner.
Fiene sei „in freier, gleicher und geheimer Wahl demokratisch von den AfD-Mitgliedern aus Schwerte auf Platz 1 der Reserveliste gewählt und hat sich zu seinen Mitstreitern stets kollegial verhalten,“ betont Lehmann. „Auch ist er Mitglied der Partei, im Gegensatz zu Sebastian Rühling. Wir wehren uns gegen jeden Versuch, die demokratisch gewählte Reserveliste hintenrum verändern zu wollen“, so Lehmann weiter. Fiene indes sei „ein untadeliges und loyales Mitglied unserer Partei und steht auf dem Boden unseres Grundgesetzes.“
Zurückgetretener Kreisvorsitzender radelte zufällig vorbei
Rühling indes hatte von einem Treffen am Montagabend berichtet. Mit dabei: Holger W. Sitter, der zweite stellvertretende Sprecher der Kreis-AfD, und auch der zurückgetretene Schild, der zufällig vorbeigeradelt sei. Dort, so hatte Rühling gegenüber unserer Redaktion berichtet, habe man sich geeinigt, man wolle Fiene bitten, nicht den Fraktionsvorsitz zu übernehmen, sondern sich eher zurückzunehmen.
Gegen Industrieflächen, für mehr Natur, für Grundrecht auf Asyl
Davon abgesehen ging es am Montagabend laut Pressemitteilung um Inhalte:
Alle Beteiligten hätten festgestellt, „dass Schwerte ein Ort bleiben muss, an dem man nicht nur wohnt, sondern auch gern lebt. Rühling wird wie folgt zitiert: „Schwerte muss wieder vermehrt seine Stärken als Naturstadt zwischen Wäldern und Ruhr ausspielen, um sich dadurch weiter von umliegenden Städten abzuheben.“ Problematisch seien die großen Industrieflächen, „die die Ruhrstadt in ihrer Entwicklung lähmen und nicht mehr zum Charakter als Erholungsstätte passen“.
Zudem: Man bekenne sich „mit voller Überzeugung zum Grundrecht auf Asyl“. Allerdings sei „das Asylrecht gesetzwidrig zu einem Instrument für massenhafte Einwanderung umfunktioniert worden“.