Der Abriss der „Bronx" am oberen Senningsweg hat im hinteren Bereich mit den Werkstattanbauten begonnen.

© Reinhard Schmitz

„Bronx von Schwerte“: Zwei Jahrzehnte mussten die Nachbarn warten – jetzt hat der Abriss begonnen

rnOberer Senningsweg

Fast zwei Jahrzehnte haben Nachbarn vom Senningsweg diesen Moment herbeigesehnt: Die Häuserzeile auf der anderen Straßenseite wird abgerissen. Dabei stieß man auf Überraschungen.

Schwerte

, 09.03.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als erstes riss der Greifer mit einem kräftigen Hieb eine Lücke in den Stahlmattenzaun. Das verschaffte den Ketten freie Bahn, um sich auf den Hinterhof der „Bronx von Schwerte“ zu wälzen.

Mit den Werkstattanbauten an dem Gründerzeitgebäude auf der Ecke zum ehemaligen Aldi-Parkplatz hat der Abriss der verfallenden Häuserzeile am oberen Senningsweg am Montag (8.3.) begonnen.

Mittelfristig sollen auf dem Gelände neue Wohnhäuser entstehen

Erst vier Tage zuvor hatte die Immobilien Entwicklungs-Gesellschaft (IEG) Schwerte offiziell bestätigt, dass sie das knapp 1500 Quadratmeter große Grundstück von dem Alteigentümer erworben hatte, um es „mittelfristrig“ nachhaltig zu entwickeln. „Einen konkreten Zeitpunkt für die Entwicklung dieses Areals gibt es nicht“, erklärte IEG-Geschäftsführer David Weber auf Nachfrage.

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Es handele sich um einen guten Standort – immerhin direkt zwischen Bahnhof, Rathaus und Post: „Klar, denkt man da an Wohnen.“ Schließlich sei die IEG ja auch von Stadt, Stadtwerken und Stadtsparkasse gegründet worden, um Wohnungen zu bauen.

Haben den Auftrag für den Abriss der „Bronx" am Senningsweg erteilt (v.l.): Die IEG-Gesellschafter Dimitrios Axourgos, Sebastian Kirchmann, Bruno Heinz-Fischer und Ulrich Bartscher sowie die IEG-Geschäftsführer David Weber und Holger Gies.

Haben den Auftrag für den Abriss der „Bronx" am Senningsweg erteilt (v.l.): Die IEG-Gesellschafter Dimitrios Axourgos, Sebastian Kirchmann, Bruno Heinz-Fischer und Ulrich Bartscher sowie die IEG-Geschäftsführer David Weber und Holger Gies. © Michaela Zorn-Koritzius

Dafür müssen am Senningsweg erst einmal baufällige Wohnungen Platz machen. Die Maßnahme war in der vergangenen Woche mit Entrümpelungsarbeiten in den drei aneinandergebauten Horrorhäusern begonnen worden. David Weber berichtete in diesem Zusammenhang auch von Überraschungen wie einem Öltank mit Inhaltsresten, der entsorgt werden musste, und Asbestsanierung.

Am Montag sortierten die Arbeiter dann weiteren Müll, unter anderem einen Stapel Altreifen. Nach dem Wegreißen der Tore kam auch der alte VW-Käfer, der in einer Werkstatt-Garage vor sich hin rostete, noch mehr ans Tageslicht. Das Kultauto der Wirtschaftswunderjahre schien allerdings in einem mehr als erbärmlichen Zustand zu sein.

Mit dem Auszug der Mieter begann die Abwärtsspirale

Gutes Wetter brauchen die Arbeiter nicht, um den Schandfleck von Schwerte zu beseitigen. „Ein bisschen Regen wäre gar nicht schlecht“, sagte David Weber. Die Wassertropfen würden den Staub binden und auf diese Weise die Nachbarschaft schonen, die schon lange auf das Verschwinden der Bronx gehofft hatte.

Schön kann es nicht gewesen sein, auf Fassaden zu blicken, hinter denen schon seit 17 Jahren niemand mehr wohnte und die immer bröckeliger wurden. Fenster und Türen waren teilweise mit Brettern verbarrikadiert.

Der Abriss der „Bronx" am oberen Senningsweg hat geht los. Gestartet wurde mit den Werkstattanbauten des maroden Gründerzeithauses Senningsweg 23.

Der Abriss der „Bronx“ am oberen Senningsweg hat geht los. Gestartet wurde mit den Werkstattanbauten des maroden Gründerzeithauses Senningsweg 23. © Reinhard Schmitz

Wenn der letzte Mieter ausziehe, beginne die Abwärtsspirale, berichtete David Weber. Bei den Gebäuden am Senningsweg sei der Zeitpunkt längst überschritten gewesen, an dem man sie noch hätte renovieren können. Leid tat es ihm vor allem um das Haus Nr. 23: „Das ist ein schönes Gründerzeithaus, aber der Zustand war nur noch marode.“

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