Bashar Al Murabea studiert Filmregie an der Ruhrakademie. "A little Story" ist nicht sein erster eigener Film.

In seinem Film „A Little Story“ behandelt Bashar Al Murabea die Themen Krieg und Flucht. Der Student der Ruhrakademie sammelte bereits Erfahrungen im Schauspiel und in der Regie. © Diaa Tarabulsi

„A Little Story“: Bashar Al Murabea (32) will den Menschen „die Augen öffnen“

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„A Little Story“ heißt das Filmprojekt von Bashar Al Murabea, das von seiner eigenen Flucht aus Syrien geprägt ist. Letztlich, sagt er, beschäftigt die Charaktere besonders die Angst vor dem Tod.

Schwerte

, 12.08.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ich möchte den Menschen die Augen öffnen“, sagt Bashar Al Murabea zu seinem neuen Projekt. Sein Film „A Little Story“ behandelt die sensiblen Themen Krieg und Flucht. Aktuell studiert der 32-Jährige an der Ruhrakademie in Schwerte Filmregie. Er sammelte bereits zahlreiche Erfahrungen im Schauspiel und im Schreiben von Drehbüchern.

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„Seit September 2015 lebe ich in Deutschland und engagiere mich im künstlerischen Bereich“, so Al Murabea. Schon mit 17 Jahren begeisterte er sich nach eigener Aussage für die Schauspielerei. „Damals habe ich ein Filmset entdeckt, mich hinein geschlichen und mich geweigert zu gehen, selbst als die Regisseurin ausgerastet ist. Am Ende erhielt ich eine Komparsenrolle“, beschreibt er seine Anfänge in der Branche.

Die eigene Flucht aus Syrien beeinflusst seine künstlerische Arbeit

Bashar Al Murabea wurde in Damaskus, der Hauptstadt Syriens, geboren. Dort studierte der 32-Jährige Schauspiel und BWL. Wegen des Krieges musste er seine Heimat vor ein paar Jahren verlassen. Die Erfahrungen, die er machen musste, beeinflussen auch seine Arbeit als Regisseur, sagt er.

Bashar Al Murabea erzählt ein Schicksal von vielen

„A Little Story“ handelt von einer Mutter und ihrem Kind, die vor dem Krieg fliehen. Mehr möchte der Regisseur noch nicht verraten. Aber die Geschichte beschreibe nur ein Schicksal von vielen. „Es kann jeden treffen“, betont Al Murabea.

Besonders die Angst vor dem Tod beschäftige die Charaktere. „Lässt man alles hinter sich, für ein neues, besseres Leben? Wird es dieses überhaupt geben? Oder ist es nur die Entscheidung zwischen einem Tod in der Heimat oder irgendwo anders?“ Diese und viele weitere Fragen stellen sich laut Al Murabea nicht nur die Menschen im Film, sondern auch die Flüchtenden in der Realität.

Bashar Al Murabea bei den Dreharbeiten von "A little Story"

Bashar Al Murabea spielt am Duisburger Theater, schreibt aber auch eigene Stücke und Drehbücher. © Diaa Tarabulsi

In Deutschland bewarb sich Bashar Al Murabea an mehreren Universitäten und erhielt eine Zusage an der Ruhrakademie. Er wohne aber nicht in Schwerte, sondern in Duisburg, wo auch sein aktuelles Filmprojekt gedreht wurde. Am Duisburger Theater sammelte der 32-Jährige Erfahrungen im Schauspiel und auch sein Autoren-Debüt „Im Kreis der Sterne“ wurde 2021 dort aufgeführt.

In der Cubus Kunsthalle in Duisburg drehte der Regisseur am vergangenen Wochenende mit seinem kleinen Team. Die passende Musik steuert Wolfgang Völkl bei. In einem seiner letzten Projekte „To Smile or not to Smile“ führte er Regie und spielte gleichzeitig die Hautrolle im Film. Diesmal spielt Bashar Al Murabea selbst nicht mit, ist aber Produzent und gleichzeitig Regisseur.

Neue Herausforderungen beim Dreh

Der Regisseur arbeitete das erst Mal mit einem Green Screen. „Das war anfangs eine Herausforderung“, so Bashar Al Murabea. Die Falten im Stoff warfen Schatten, aber mit etwas Klebeband sei das Problem gelöst worden. „Spontaneität und Einfallsreichtum sind oft genug gefordert.“

Bashar Al Murabea bei den Dreharbeiten von "A little Story". Gefilmt wird teilweise mit den Green Screen.

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt die Arbeit mit dem Green Screen. Gerade befindet sich Bashar Al Murabeas neuer Film in der Postproduktion. © Diaa Tarabulsi

Gerade befinde sich der Film in der Postproduktion. Es werde also an Schnitt und Effekten gearbeitet. Sobald er fertig ist, will Bashar Al Murabea seinen Film bei verschiedenen Film-Festivals einreichen. Anschließend sende er ihn an mehrere öffentlich-rechtliche Sender, wie ARD, WDR oder Arte, und hoffe, dass diese ihn ausstrahlen. Al Murabea werde den Film zudem auf seinem YouTube-Kanal veröffentlichen.

„Der Film soll Menschen zum Nachdenken bewegen“

Mit dem Projekt möchte Bashar Al Murabea vor allem Eines erreichen: „Der Film soll Menschen zum Nachdenken bewegen.“ Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen sich selbst in den Rollen wiederfinden und in die Charaktere hineinversetzen können. „Was wäre, wenn es mir so gehen würde?“

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