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6 Probleme, die beim Ausbau der B236 bis zum Ostentor in Schwerte ungelöst bleiben
Zwischen A1 und Innenstadt
Keine Parkplätze, lebensgefährliche Radwege: Die Pläne von Straßen.NRW zum Ausbau der B236 stoßen in Schwerte auf wenig Zustimmung. Hier die 6 wichtigsten Kritikpunkte der Stadt.
Elf Seiten lang ist der Kommentar der Stadtverwaltung Schwerte zum Ausbau der B236 von der Autobahn bis zum Ostentor. In der Stellungnahme bemängelt die Stadt einige Aspekte an der Planung des Landes. Die Kritikpunkte reichen von den mangelnden Radwegen bis zu gefährlichen Kreuzungen. Hier die wichtigsten Forderungen der Stadt zum Ausbau von Hörder Straße und Bethunestraße.
1) Verschlechterung für Fußgänger und Radfahrer
Auch, wenn es das Land anders darstellt - für Fußgänger und Radfahrer ergibt sich aus den Plänen keine Verbesserung und in einigen Bereichen sogar eine Verschlechterung. So wie zum Beispiel an der Kreuzung Bethunestraße/Wittekindstraße. Hier gibt es bislang Radwege und eine sogenannte Aufstellfläche, damit sich Radfahrer an der Ampel vor den Autos einreihen können. Die verschwinden nach dem Ausbau. Der Landesbetrieb plant stattdessen auf der einen Seite einen Radweg, der von vielen Einfahrten unterbrochen ist, und auf der anderen Seite einen kombinierten Rad-Fußweg. So gibt es an der neuen Trasse eine Bushaltestelle, an der die Gäste direkt auf den Radweg aussteigen. Für Fußgänger sei oft nicht ausreichend Platz auf dem gemeinsamen Rad- und Gehweg. Die Stadt empfiehlt, die Trassenführung leicht zu verlegen und zumindest dort, wo es möglich ist, getrennte Radwege zu bauen. Grundstücke dazu gebe es in städtischem Eigentum, zum Beispiel am Bethunepark und vor dem Stadtbad.
2) Was wird aus den Bushaltestellen?
Den Plänen sei nicht zu entnehmen, ob die Wartehäuschen, die es bislang entlang der B236 gibt, wieder errichtet werden sollen. Darauf drängt aber die Stadt, die außerdem fordert, die Haltestellen mit dem entsprechenden Standard auszustatten. Der besteht unter anderem aus Informationsvitrinen, Sitzbänken Abfalleimern, Beleuchtung und einem Fahrradständer.
3) Keine Parkplätze mehr für Pendler
Durch die kombinierten Radfußwege entfällt der Parkstreifen, der vor allem unterhalb der Autobahnzufahrt oft von Pendlern genutzt wird. Da an der A1 auch nach dem Umbau kein Pendlerparkplatz existiert, gibt es keine Möglichkeit mehr für Pendler zum Parken. Dadurch wird der Parkdruck an den Anliegerstraßen in der Nähe noch größer. Die Stadt fordert deshalb das Land auf, einen Pendlerparkplatz zu schaffen.
4) Stadt fordert Tempo 30 wegen Lärmschutz
Durch den Verkehr, der nach den Berechnungen des Landes dann schneller fließt, wird es auch deutlich lauter an der Trasse. Die Stadt fordert deshalb im Bereich der Innenstadt eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 auf der Trasse. Die dann aber durch eine darauf abgestimmte Ampelschaltung für fließenden Verkehr sorgen soll.
5) Keine Lösung für die Überbelastung der Straße
Durch den Ausbau wird die neue Trasse für den Schwerlastverkehr eher attraktiver, statt die Lastwagen von der Durchfahrt durch Schwerte abzuhalten. Deshalb fordert die Stadt eine bessere Verteilung des Verkehrs. Dazu gehört auch eine Weiterführung der „K10n“ genannten Straße Am Eckey bis nach Lichtendorf. Außerdem müsse eine Lösung für die B236 von der Ruhrbrücke aus nach Süden gefunden werden. Dort staut sich heute schon der Verkehr.
6) Zusätzlich Überquerung für Fußgänger
Die Stadt fordert, auf der Höhe der Einmündung Ostendamm zwischen den beiden Bushaltestellen eine Fußgängerampel einzurichten, da die Straße hier kaum überquert werden kann.
Plus: Das haben die Parteien noch hinzuzufügen
Die Einwendungen der Stadt werden am 2. Juli im Planungsausschuss erläutert. Auch die Parteien haben Forderungen dazu aufgestellt. Die CDU fordert zum Beispiel eine Verlängerung der Frist für die Einwendungen zu beantragen, da noch zu viele Fragen offen sind. Die WfS fordert unter anderem einen Tunnel für Fußgänger und Radfahrer am Ostentor zu bauen, die SPD fordert unter anderem einen durchgängigen Radweg. Und die Grünen wollen des Ausbau ganz stoppen.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
