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Windräder helfen Vereinen: 31.010,13 Euro sind schon fast verplant
Winräder
Jürgen Höchst vom Heimatverein Gahlen hätte am liebsten „Windblasanlagen“ vor den Windrädern am Lühlerheim. Denn deren Ertrag im Jahr 2020 kommt auch Schermbecker Vereinen zugute.
Der Windparkbetreiber SL Naturenergie mit seinen vier Schermbecker Windrädern sorgt mit seiner gleichnamigen Stiftung jährlich dafür, dass Vereine und Gruppen finanzielle Unterstützung bekommen. „Wenn wir ein gutes Windjahr haben, profitieren die Gruppen umso mehr“, so Bürgermeister Mike Rexforth.
In den ersten drei Monaten 2021 habe der Wind „nicht gut geweht“, sagt Robert Daniels von SL Naturenergie, der auf Nachfrage von Höchst, welche Art von Wind die beste sei, sagte: „Wenn’s stürmt, schreien alle Hurra!“ Doch 2020 war ein gutes Windjahr, sodass die Stiftung nun 31.010,13 Euro ausschütten konnte. Bewerben um einen Zuschuss können sich alle Schermbecker Gruppen, die spendenabzugsberechtigt sind, im kommenden Frühjahr mit ihren Projekten. Ein Vergabeausschuss entscheidet, was gefördert wird.
Bauzaun gegen Vandalismus
In diesem Jahr gehen 4.800 Euro an die Sportschützen Voshövel sowie 5.820 Euro an den Heimatverein Weseler Wald. Heinz-Erich Ohletz vom Heimatverein berichtete über die Pläne, einen Bauzaun zur Absicherung des Festzelts gegen Vandalismus sowie Uniformen anschaffen wollen. Die Tambourcorps-Jacken sind in die Jahre gekommen und sollen gegen neue ersetzt werden. Zudem sollen zwei Schaukästen erneuert werden. Einer für die Pokale, der andere sei „kurz vor dem Umfallen“, so Dieter Kurka von den Sportschützen.
Karsten Unverzagt vom Schützenverein Bricht plant mit der Finanzspritze von 7.000 Euro die Digitalisierung der beiden Kleinkaliberbahnen. „Die Seilzuganlage ist in die Jahre gekommen.“ Und es sei auch ein Zeichen an die Jugend: „Es geht weiter.“
Wasserversorgung für Gahlener Festplatz
Der Heimatverein Gahlen will mit 4630,80 Euro als Gemeinschaftsprojekt mit den Schützen im Ortsteil einen Wasseranschluss für den Festplatz realisieren. Bei Anlässen wie Schützenfest, Kirmes oder Nikolauszug sei die provisorische Versorgung vom Friedhof aus mit Schläuchen „jedes Mal schwierig“ gewesen, so Höchst.
Die Kulturstiftung bekommt 3.600 Euro für einen Anhänger, in dem die Tontechnik transportiert werden könne. Anspruch der „Schermbecker Landhelden“ sei es, so Vorsitzender Marcell Oppenberg, nicht nur Kulturveranstaltungen in „Schermbeck City“, sondern in allen Ortsteilen anzubieten. Er dankte, wie Rexforth, der SL Naturenergie dafür, dass sie in diesem Jahr auch den dreitägigen Kultursommer am Rathaus unterstützt hatte.
5.000 Euro gehen in den Verfügungsfonds der Gemeinde und werden dadurch verdoppelt. Projekte im Ortskern können damit gefördert werden. Dass man nicht die Gesamt-Spende aus dem Windpark so verdoppele, hänge damit zusammen, dass in dem Fall nur Projekte im Stadtumbaugebiet (also Ortskern) gefördert werden könnten, so Rexforth.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
