Verkehrskonzept Ortskern Werbegemeinschaft sorgt sich um den Standort Schermbeck

Verkehrskonzept: Werbegemeinschaft sorgt sich um Standort Schermbeck
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Das Verkehrskonzept für Schermbeck sorgt weiterhin für Diskussionen. Nachdem sich die Verwaltung für einen sechsmonatigen Versuch des Szenarios 2b ausgesprochen hatte, hatte sich bereits Ratsmitglied Klaus Roth kritisch dazu geäußert. Nun äußert auch die Werbegemeinschaft Schermbeck um ihren Vorsitzenden Wolfgang Lensing Sorgen vor diesem Szenario.

Händler, Dienstleister und Gewerbetreibende seien „entsetzt, dass hier ein existenzbedrohendes Verkehrsexperiment zu ihren Lasten durchgeführt wird, bei dem die Interessen der Kaufleute wenig Berücksichtigung finden“, heißt es in der Stellungnahme an Bürgermeister Mike Rexforth. Die Werbegemeinschaft rechne in Folge des Experimentes „mit deutlich sinkenden Kundenzahlen im Handel, bei den Dienstleistern, Arztpraxen und Apotheken“.

Ihre Sorge sei, dass die Mittelstraße nicht mehr gut anfahrbar wäre. Die Werbegemeinschaft rechne deshalb mit sinkenden Besucherzahlen. Das Szenario, das sie befürchtet: „Händler schließen, Leerstände nehmen zu, es kommt zu beschleunigten Trading-Down-Effekten. Mieter brechen weg, der Ortskern verödet. Somit fehlt ein Grund zum Besuch unserer Innenstadt. In der Folge leiden auch weitere Branchen wie Dienstleister, Kultureinrichtungen oder Sportstätten. Zuletzt verliert Schermbeck seine Funktion als Ort der Begegnung für seine Bürgerinnen und Bürger. Die Mietpreise verfallen, der Standort Schermbeck verliert gegenüber den Nachbarkommunen, neue Unternehmen siedeln sich nicht hier an, Arbeitsplätze gehen verloren.“

Zudem kritisiert die Werbegemeinschaft, dass Menschen aus den Ortsteilen Bricht, Damm, Weselerwald, Üfte, Altschermbeck und Rüste durch die Netztrennung gezwungen werden, „weite Umwege zu fahren“. „Dies führte in der Vergangenheit, zum Beispiel in der Phase des Glasfaserausbaues, dazu, dass zahlreiche Kunden ihr Einkaufsverhalten änderten und lieber in umliegenden Orten eingekauft wurde, die direkt angefahren werden können“, heißt es in der Stellungnahme weiter.

„Beste Lösung finden“

Die Werbegemeinschaft bittet den Ausschuss, am Dienstag (7. Februar) noch keinen Beschluss zu fassen. Stattdessen bietet sie der Politik an, das gemeinsame Gespräch zu suchen „und gemeinsam die beste Lösung für alle zu finden“.

Das Ziel der Verwaltung ist es, den Verkehr im Ortskern um 50 Prozent zu reduzieren. Dazu sei es „unerlässlich“, die Verkehrsführung zu ändern, heißt es im Beschlussvorschlag. Wie die Planungsbüros Runge IVP und Junker + Kruse vorgestellt hatten, würde eine Netztrennung dazu führen, die Pkw-Belastung in allen Wohnstraßen im Ortskern auf unter 2.000 Kfz pro 24 Stunden zu drücken.

Weil allerdings Unklarheiten aufgekommen seien, ob die verkehrsregelnden Maßnahmen wirklich geeignet seien, um die damit verbundenen Effekte tatsächlich zu erzielen, will die Verwaltung das Szenario erst über einen Zeitraum von sechs Monaten testen.

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