Thomas Heer soll das Klimaschutzkonzept für Schermbeck umsetzen

Klimaschutzmanager

Das Klimaschutzkonzept der Gemeinde Schermbeck wurde 2014 beschlossen. Für die Umsetzung soll nun der frisch eingestellte Klimaschutzmanager Thomas Heer sorgen.

Schermbeck

, 21.09.2018, 11:41 Uhr / Lesedauer: 2 min
Thomas Heer ist der neue Klimaschutzmanager bei der Gemeinde Schermbeck.

Thomas Heer ist der neue Klimaschutzmanager bei der Gemeinde Schermbeck. © Helmut Scheffler

Schermbecks ersten Klimaschutzmanager stellten Bürgermeister Mike Rexforth und Gerd Abelt als Fachbereichsleiter 4 vor: den 28-jährigen gebürtigen Detmolder Thomas Heer vor, der jetzt in Dortmund wohnt. Heer studierte Geographie an der Philipps-Universität in Marburg und beschäftigte sich in seinem Studium vor allem mit Umweltthemen. In seiner Bachelorarbeit befasste er sich am Beispiel der Modell-Klimakommune Saerbeck mit der Umsetzung der dezentralen Energiewende.

Neben dem Studium arbeitete er unter anderem für das Klimaschutzteam des Landkreises Marburg-Biedenkopf und sammelte in diesem Rahmen die ersten kommunal-praktischen Erfahrungen. Zuletzt war Heer für die KlimaExpo.NRW in Gelsenkirchen im Projektmanagement tätig, einer Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen.

Bürgermeister kämpfte für den Klimaschutzmanager.

Für die Beschäftigung eines Klimaschutzmanagers, der seinen Dienst am 15. August im Zimmer 340 des Rathauses antrat, hat sich Bürgermeister Rexforth mächtig in Zeug gelegt. In der letzten Ratssitzung des Jahres 2016 erhielt Rexforth mit seinem Votum für die Schaffung der Stelle eines Klimaschutzmanagers keinerlei Zustimmung. Alle Fraktionen lehnten einen Klimaschutzmanager ab. Erst im Zuge der Haushaltsberatungen für 2017 hatte sich eine Meinungsänderung ergeben. Die Fraktionen von CDU und SPD deuteten an, die Anstellung eines Klimaschutzmanagers zu unterstützen. Die CDU-Ratsfraktion hat am 14. Februar 2017 sogar einen Antrag auf Einstellung eines Klimamanagers gestellt.

90 Prozent der Kosten aus Bundesmitteln

Die Gemeindeverwaltung hat daraufhin die Finanzierungsbedingungen überprüft. Schließlich wurde die Anstellung eins Klimamanagers beschlossen, wobei 90 Prozent der Personalausgaben bis zum 15. August 2021 aus Bundesmitteln kommen und die Gemeinde nur einen zehnprozentigen Eigenanteil tragen muss. Eine Anschlussfinanzierung von bis zu zwei Jahren ist möglich, wobei die Förderquote in diesem Fall nur noch maximal 56 Prozent beträgt.

Erste Ziele formuliert

Zu den Aufgaben des Klimaschutzmanagers gehören im Wesentlichen die Umsetzung und Steuerung von Maßnahmen aus dem Integrierten Kommunalen Klimaschutzkonzept der Gemeinde Schermbeck, das im Jahre 2014 veröffentlicht wurde und seither aus personellen Gründen weitgehend ruhte. Heer nannte gestern einige vorrangige Handlungsfelder. Die nachhaltige Mobilität möchte er fördern, bei der Planung künftiger Bau- und Gewerbegebiete darauf einwirken, dass die Treibhausemissionen reduziert werden, Schulen und Kindergärten zwecks Umweltbildung besuchen und dazu beitragen, dass sich die energetische Situation im Bereich kommunaler Liegenschaften verbessert. Dabei wird er eng mit dem gemeindlichen Gebäudemanagement zusammenarbeiten.

„Eine kreative Stelle“

Thomas Heer möchte die Bürger in seine Klimaschutzbemühungen eng mit einbeziehen. Ansprechpartner ist er ab sofort per Telefon, (02853) 910340, oder per Mail unter thomas.heer@schermbeck.de . Möglichkeiten, mit den erwachsenen Bürgern in Kontakt zu kommen, sieht Heer in der Organisation von Infotagen, beispielsweise in Zusammenarbeit mit Autohändlern, durch Beratungen über Förderprogramme bei Maßnahmen zur Energieeinsparung. „Insgesamt ist das eine kreative Stelle“, freute sich Heer über die Chance, durch seine Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können.

Letzte Kommune im Kreis

„Alle haben mich enthusiastisch empfangen“, berichtete Heer über seine erste Begegnung mit den Klimaschutzmanagern der übrigen zwölf Kommunen des Kreises Wesel. Schermbeck war kreisweit die einzige Kommune ohne einen Klimaschutzmanager. Durch die engen Kontakte, die durch Heer jetzt mit den anderen Kommunen entstehen, stellt sich nun erneut die Frage, ob sich Schermbeck nicht doch dem Klimaschutzbündnis anschließen möchte.

Auf die Stelle des Schermbecker Klimaschutzmanagers hatten sich 40 Kandidaten beworben. Acht wurden zum Gespräch eingeladen. „Er war unserer erklärter Favorit“, berichtete Rexforth über das Auswahlverfahren und fügte hinzu, „wir haben eine richtig gute Auswahl getroffen.“