Tafel in Schermbeck braucht Lebensmittelspenden Öl, Zucker und Mehl sind knapp

Tafel in Schermbeck: Öl, Zucker und Mehl sind knapp
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Anna Maria Prost und Roswitha Kölking aus Schermbeck sind seit der ersten Stunde im November 2022 bei der Tafel Schermbeck der Caritas ehrenamtlich tätig. Nach wie vor kommen sie regelmäßig her, um sich einzubringen.

Wie wichtig ihr Einsatz bei der Tafel ist, zeigt die Kundenliste: 295 Familien und Einzelpersonen suchen die Tafel allein in Schermbeck regelmäßig mit ihrem Ausweis auf. Geöffnet ist diese jeden Montag von 10 bis 12 Uhr. Momentan werden dringend Spenden wie Öl, Mehl und Zucker benötigt. Diese sind knapp. Anfang 2023 hatte die Tafel ein großes Angebot, doch langsam werden die Paletten leer. Die Mitarbeiterinnen sind besonders der Bäckerei Schult aus Gahlen dankbar, die alle möglichen Sorten an frischem Brot spenden.

Worauf immer geachtet wird, ist das Mindesthaltbarkeitsdatum. Abgelaufene Lebensmittel können nicht abgegeben werden. „Es könnte mehr kommen, aber für das, was kommt, sind wir dankbar“, erklärt Roswitha Kölking. Immer wieder nehmen die Frauen gefüllte Einkaufstüten entgegen oder Gemüse und Obst von Privatpersonen und Bauern.

Gespräche mit Geschäften

Aktuell befindet sich die Tafel Schermbeck von der Caritas auch in Gesprächen mit umliegenden Geschäften. Kaffee, was Süßes für die Kinder, ein Nikolaus jetzt zur Weihnachtszeit - „das wäre schön“. Auf Dauer wünscht sich das Team mehr Platz und größere Räume für das Lager und den Verkauf in der Schermbecker Tafel. Bevor die Tafel in Schermbeck gegründet wurde, gab es Gespräche mit der Tafel in Dorsten.

Hemmschwellen sind groß

„Die Hemmschwellen, die Tafel aufzusuchen, sind in Schermbeck groß“, betont Anna Maria Prost. „Man meint, es sei ein großes Problem, aber das ist es nicht“, sagt sie. So haben die beiden Helferinnen auch Bekannte im Umfeld, denen sie empfehlen: „Du musst kommen.“

Doch sie entgegneten ihnen: „Selbst, wenn ich kommen will, kann ich nicht: Meine Kinder gehen zur Schule und sollen nicht sehen, dass Mama und Papa hierherkommen“. Und auch ältere Menschen aus Schermbeck sind betroffen, denn die Lebensmittelpreise steigen. Doch auch sie haben Ängste. Teils sogar Vorurteile vor Schutzsuchenden, erklären die Ehrenamtlichen.

Das aber völlig zu Unrecht: Die Schutzsuchenden in Schermbeck seien aufgeschlossen und freundlich. Manchmal bringen sie zum Dank selbst gemachte Naschereien aus ihrer Kultur mit. „Das ist sehr lecker, aber auch sehr süß“, meint Roswitha Kölking. Die Menschen, die hierherkommen, haben sie in ihr Herz geschlossen.

Wer sich bei der Tafel in Schermbeck engagieren möchte, kann sich jederzeit melden. Das Team hat sich gut eingespielt - mittlerweile sind auch Schutzsuchende selbst vor Ort, um bei Sprachbarrieren zu helfen.

Sie möchten etwas zurückgeben - und wenn es mal doch nicht über die deutsche Sprache geht: Die Sprache des Herzens versteht am Ende jeder. Kontakt: Quartiersentwicklung Schermbeck (Weseler Straße 1), per E-Mail: quartier@caritas-schermbeck.de oder Tel. (02853) 9126334.