Schulsozialarbeiter für Schermbeck „Sie entlasten in herausfordernden Fällen enorm“

Schulsozialarbeiter „entlasten in herausfordernden Fällen enorm“
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Der Schulausschuss der Gemeinde Schermbeck hat einstimmig dafür gestimmt, eine Schulsozialarbeiterstelle an der Gemeinschaftsgrundschule in Schermbeck einzurichten. Hintergrund sind viele Konflikte, die Schulleiter Tobias Basse an der Schule ausmachte. Er hatte im Ausschuss erklärt: „In den ersten vier Wochen habe ich mindestens sechsmal mit dem Jugendamt telefoniert. Unter anderem ging es um Kindeswohlgefährdung. Das hatte ich nie zuvor.“

Die Verwaltung habe sich beim Jugendamt rückversichert, ob Basses Eindruck realistisch sei, sagte Bürgermeister Mike Rexforth: „Zu unserem Erstaunen kam die Antwort, dass der Eindruck berechtigt ist.“ Dem Eindruck allerdings, dass das Jugendamt an der Gemeinschaftsgrundschule in Schermbeck seinen Pflichten nur unzureichend nachgekommen sein könnte, widersprechen das Kreisjugendamt und die Schulleitung mit Nachdruck.

Das Kreisjugendamt und die neue Schulleitung der Gemeinschaftsgrundschule stehen seit August 2022 in intensivem Austausch, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Wesel. Unter anderem nahm die zuständige Koordinationsleitung des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) auf Wunsch der Schulleitung an einer Lehrerkonferenz im Oktober 2022 teil. Dort erläuterte sie neben der Arbeitsweise des ASD auch die Verfahren im Kinderschutz ausführlich.

Gleichzeitig wurden Nachfragen der Teilnehmenden beantwortet. Damit wurde eine gute Grundlage geschaffen, die es sowohl Lehrenden, Schulleitung als auch den Mitarbeitenden des Kreisjugendamts ermöglicht, die jeweiligen Arbeitsweisen und Hintergründe nachvollziehen zu können. Die Zusammenarbeit zwischen Kreisjugendamt und Schule wird als positiv bewertet und auch im fallbezogenen Austausch wird intensiv zum Wohle der Kinder zusammengewirkt.

Jugendamt begrüßt Beschluss

Kreisdirektor Ralf Berensmeier erklärt: „Fälle, in denen das Jugendamt durch Lehrerinnen und Lehrer eingeschaltet werden muss, weil es Sorgen um bestimmte Kinder gibt, sind natürlich auch für Lehrkräfte eine enorme emotionale Belastung. Von daher begrüßt das Kreisjugendamt ausdrücklich die Initiative der neuen Schulleitung und den Beschluss des Gemeinderats Schermbeck, eine Schulsozialarbeiterstelle einzurichten.“

Berensmeier führt aus: „Schulsozialarbeitende bilden ein wichtiges Bindeglied zwischen Lehrerschaft und Kreisjugendamt und entlasten gerade die Lehrenden in diesen herausfordernden Fällen enorm.“

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