Nachdem seit April keine weiteren Nutztierrisse durch den Wolf in Schermbeck bekannt wurden, gibt es nun gleich zwei Meldungen in Folge, bei denen Schafe laut Wolfskarte Gahlen getötet oder schwer verletzt wurden. Der erste Fall wurde am Freitag, 19. Juli, bekannt. Ein Schaf ist tot, zwei Schafe sind schwer verletzt und befinden sich laut Meldung in tierärztlicher Behandlung.
Der Zaun soll in einem „optimalen Zustand“ gewesen sein. Er besteht aus Knotengeflecht und Elektrozaun auf Höhen von 1,20 und 1,50 Metern sowie einer Untergrabschutz-Litze, die das Risiko minimiert, dass Wölfe durch Graben unter dem Hindernis hindurchschlüpfen können. Eine Zaun-App dokumentierte eine Spannung von acht Kilovolt.
Auch nach der Attacke sei der Zaun vollständig unversehrt geblieben, heißt es weiter. Es habe keine Anzeichen eines Eindringens gegeben. Daraus lasse sich schlussfolgern, dass ein oder mehrere Wölfe den 1,5 Meter hohen Zaun im freien Sprung überwunden haben könnten, was auch beim Verlassen der Wiese bemerkenswert sei.
Denn hier müssten der Wolf oder die Wölfe „vollgefressen“ und „mit einer Keule im Maul“ auch wieder verschwunden sein: Eine „große Fraßmenge und ein komplettes Hinterbein fehlen“.
Am Samstag, 20. Juli, ging die Meldung ein, dass zwei Schafe tot und zwei Schafe schwer verletzt wurden. Letztere mussten getötet werden. Nun wird das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) die Nutztierrisse prüfen.