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Resolution zur A-Nord-Stromtrasse: Säbelgerassel kommt zu spät
Meinung
Den Antrag für die Stromtrasse A-Nord hat Amprion im April 2020 bei der Bundesnetzagentur eingereicht - die Entscheidung steht kurz bevor. Ein Säbelgerassel aus Schermbeck kommt zu spät. Ein Kommentar.
Jonas Knoop von Amprion erwartet eine Entscheidung der Bundesnetzagentur im April/Mai 2021. Am 1. März sagte er: „Wir können nur noch abwarten. Keiner hat mehr Einfluss darauf.“ Und Manuel Schmidt (Die PARTEI) dürfte richtig mit seiner Vermutung liegen, dass die Entscheidung der Bundesnetzagentur, ob die Stromtrasse A-Nord durch Schermbeck führen soll oder nicht, längst gefällt wurde. Wenngleich sie noch nicht verkündet wurde.
Symbolischer Akt
Das hält den Kreis Wesel und seine Kommunen aber nicht davon ab, erneut Resolutionen und Stellungnahmen gegen A-Nord durch ihr Gebiet zu verfassen. Ob das eine Bundesnetzagentur beeindruckt? Oder sogar noch umstimmt?
Das ist schwer vorstellbar. Es ist wohl eher ein symbolischer Akt, um Bürgern zu signalisieren: „Wir haben alles in unserer Macht Stehende getan.“
Jetzt aber auch noch Klageverfahren anzudrohen, falls die Entscheidung für eine Trasse durch Schermbeck fallen sollte, oder Mahnwachen und Demos zu planen, wäre nur noch mehr „Säbelgerassel“. Die Bundesnetzagentur wird sehr gut begründen müssen, weshalb sie sich für denen einen oder gegen den anderen Trassenverlauf entschieden hat. Das Kriterium, wer vorher am lautesten protestiert hat, darf und kann dabei keine Rolle spielen.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
