„Unmögliches erledigen wir sofort. Wunder dauern etwas länger. Auf Wunsch wird gehext!“ Das ist das Motto des Reparatur-Services Schermbeck von der Evangelischen Kirchengemeinde. Werkzeuge liegen sortiert im Koffer, kaputte Geräte sind auf den Tischen verteilt. Bei einem Defekt sind die ehrenamtlichen Helfer vom Netzwerk Schermbeck zur Stelle.
Sie tüfteln an der Maschine, die vor ihnen steht, um sie nach Möglichkeit noch einmal reparieren zu können. Ist der Fehler gefunden, lässt er sich meist schnell beheben.
Große Erleichterung
Wenn das gelingt, freut sich die Tüftler-Truppe natürlich - und die Erleichterung bei den Hilfesuchenden ist groß. Bis zu 80 Prozent der Geräte lassen sich reparieren und meist auch gleich wieder mitnehmen, so die Erfahrung des Teams. Manchmal muss noch ein Ersatzteil bestellt werden. Repariert wird stets nach Reihenfolge der Anmeldungen, da nur eine begrenzte Zahl an defekten Geräten bearbeitet werden kann. Erforderliche Ersatzteile müssen mitunter vorab vorhanden sein.
Alte Erinnerungsstücke
Von der Kaffeemaschine über das Dampfbügeleisen bis hin zum Mixer und Laubsauger: Kleine Elektro- und Küchengeräte sind besonders oft in Reparatur. Ältere Menschen bringen nicht selten liebgewonnene Erinnerungsstücke, wie zum Beispiel auch eine Uhr, vorbei.
Nachhaltigkeit gegen den Müll
„Es wird so viel weggeworfen. Wir versuchen, alles möglich zu machen“, sagt Angela Schuldt. Sie ist eine von zwölf Helfern, die hier regelmäßig ans Werk gehen. In der Tüftler-Truppe sind alle vom Fach. Sie haben das technische Verständnis und kommen beruflich aus dem Handwerk. Sie wissen, welches Ersatzteil benötigt wird, um Geräte zu reparieren.
Auch das alte, geliebte Radio vom Großvater konnte nach der Reparatur wieder angenehme Töne von sich geben, erinnert sich Schuldt. „Es kam aber auch schon vor, dass wir einfach einen vollen Staubsaugerbeutel entdeckten“, meint Jupp Driesner. Einmal ausgetauscht - und er funktionierte wieder.
Netzwerk Schermbeck
Den Reparatur-Service vom Netzwerk Schermbeck an der Evangelischen Kirche nehmen zumeist ältere Menschen in Anspruch. „Wer Rat sucht, kann gerne auf uns zukommen“, meint Helfer Manfred Arntz. Was alle aber auch besonders zu schätzen wissen, ist die Gemeinschaft, die der Reparatur-Service automatisch mit sich bringt.
Voranmeldung notwendig
So schnacken die Schermbecker gern bei Kaffee, Tee und Gebäck. Der Reparatur-Service darf sich übrigens nicht Repaircafé nennen, weil dies ein geschützter Begriff sei. Einst rief Manfred Hoyer den Service ins Leben. Inspiriert wurde er durch einen Reparatur-Service in Dorsten. Und er dachte sich: Warum nicht auch direkt in Schermbeck? Gesagt. Getan.
Letzter Freitag im Monat
Die Treffen sind am letzten Freitag im Monat. Zunächst wird aufgeschrieben, was repariert werden muss. Dann folgt noch eine Unterschrift zur Haftungserklärung - denn falls das Gerät wirklich kaputt ist, hilft alles tüfteln und schrauben nichts mehr. Im Anschluss nehmen die Handwerker ihre „Patienten“ unter die Lupe, um sie zu reparieren.
Über den Reparatur-Service
Der Service öffnet seine Türen immer am letzten Freitag im Monat von 15 bis 17 Uhr in der Kempkesstege 2 in Schermbeck. Nächster Termin ist der 29. November. Danach geht’s ab Januar weiter. In den Sommerferien pausiert die Arbeit. Der Reparatur-Service ist übrigens kostenlos. Aber: „Natürlich freuen wir uns über eine freiwillige Spende für das Netzwerk Schermbeck“. Kontakt und weitere Informationen gibt es unter: netzwerk-reparaturservice.de