Kein „Ratzefummel“ mehr Schermbecker Schreibwarenladen schließt

Kein „Ratzefummel“ mehr: Schreibwarenladen schließt
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Seit 1998 verkauft Andreas Pieniak in Schermbeck Schreibwaren. Zuletzt an der Mittelstraße 88. Jetzt schließt er seinen Laden „Ratzefummel“ für immer. Am 30. April ist Schluss, bis dahin verkauft er seinen Warenbestand mit deutlichen Rabatten. Kaufzurückhaltung und das veränderte Kundenverhalten haben letztlich zu dieser Entscheidung geführt. „Der Einzelhandel hat sich verändert“, konstatiert der 55-Jährige.

Viele Kunden bestellen das, was sie brauchen, im Internet, weiß Pieniak: „Dort ist alles 24 Stunden lang im Überfluss verfügbar. Da kann der stationäre Einzelhandel nicht mithalten.“ Auf Laufkundschaft könne man an der Mittelstraße auch nicht setzen. Und auch in seiner Branche sei eine gewisse Kaufzurückhaltung zu spüren.

„Auch wenn sie's haben, die Leute sind derzeit vorsichtiger beim Geldausgeben.“ Die Digitalisierung in den Schulen hätte zudem die Nachfrage nach Schreibwaren für Schüler zurückgehen lassen.

Und wenn die Umsätze in allen Bereich zurückgehen, reiche es irgendwann halt nicht mehr. „Kosten und Einnahmen stehen nicht mehr in einem gesunden Verhältnis“, sagt Pieniak.

So habe er sich entschlossen, den Laden aufzugeben, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. „Dass Ende vorigen Jahres zwei Großhändler ihre Unternehmen geschlossen haben, um nicht in die Insolvenz zu rutschen, war ein zusätzlicher Warnschuss.“

Bei „Ratzefummel“ konnten Internet-Kunden bislang auch ihre Retouren für UPS abgeben. Damit ist Ende April ebenfalls Schluss, ein Ersatz nicht in Sicht. Die nächsten Abgabestellen sind dann in Dorsten, Marl oder Heiden.