Mieser Handy-Empfang in Gahlen Maik Exner erklärt, warum Telekom 5G-Mast nicht bauen kann

Mieser Handy-Empfang in Gahlen: Warum Telekom keinen Mast bauen kann
Lesezeit

Vor über zwei Jahren hatte die Dorstener Zeitung mehrfach über den schlechten Mobilfunk-Empfang im Schermbecker Ortsteil Gahlen berichtet. Die Telekom selbst war nach Messungen bei einem Bürger zu der Erkenntnis gelangt, dass ein neuer Mast notwendig sei, der in 5G-Technik ausgeführt werden sollte.

Sogar eine Fläche für den neuen Mast an der Kirchstraße war bereits gefunden - das gemeindliche Einvernehmen wurde von der Politik beschlossen. Nico Hülsmann aus Gahlen: „Nun sind über zwei Jahre vergangen und an der Situation des schlechten Empfangs hat sich nichts verändert, es sind auch keine Bautätigkeiten zur Errichtung eines neuen Masts erkennbar.“

Grundstück anderweitig genutzt

Warum steht nicht schon längst ein Mobilfunkmast auf der Fläche? Maik Exner, Sprecher der Telekom, sagt, dass umfangreiche Verfahrensschritte notwendig seien: etwa Anmietverträge für die Fläche, Genehmigungsverfahren für den Bau der Antennen, Glasfaser-Anschluss, Statik-Prüfungen, die Integration der Antennen in das Mobilfunk-System. Um nur einige zu nennen.

Der größte Aufwand sei bürokratischer Natur, so Exner. Und zwei Jahre seien durchaus eine normale Zeitspanne von der Beauftragung bis zur Inbetriebnahme.

Das Problem: Die Telekom kann derzeit nicht die Bagger anrollen lassen. Maik Exner sagt, dass es eine Übereinkunft mit der Gemeinde Schermbeck zu dem Grundstück gegeben habe. Doch am 7. September habe die Gemeinde mitgeteilt, „dass wir das Grundstück nicht nutzen können, da es anderweitig genutzt wird“.

„Waren schon ganz weit“

Gerd Abelt, Vertreter des Bürgermeisters: „Wir waren da schon ganz weit und haben viel Zeit in die Planung gesteckt, wo genau der Mast hingestellt werden könnte.“ Aber: „Wir brauchen Unterkünfte für Flüchtende.“

Nachdem eine mögliche Lösung am Café Holtkamp nicht mehr zum Tragen kommen könne, plane die Gemeinde nun mit der Fläche, auf der eigentlich der Mast vorgesehen war.

Maik Exner: „Wir befinden uns wieder in Gesprächen mit der Gemeinde, ob es nicht möglich sein könnte, die Nutzungen zu kombinieren. Oder auf andere Liegenschaften zuzugreifen.“ Falls jemand Flächen zur Verfügung habe, freue man sich über Hinweise, so Exner.

Priorität bei Menschen

Ob Mast und Unterkünfte auf einer Fläche möglich sind, müsse geprüft werden, so Abelt. Eine 5G-Abdeckung in Gahlen „wäre gut gewesen“, sagt der Vertreter des Bürgermeisters, der die Verzögerung bedauert: „Wir hatten es mehr oder weniger auf der Zielgeraden.“

Bei der Abwägung der unterschiedlichen Interessen macht er aber auch deutlich: „Priorität hat die Unterbringung der Menschen.“

5G-Mast für Gahlen: Doch die Reichweite könnte zum Problem werden

Neuer Telekom-Mast in Gahlen soll bis zu 40 Meter hoch werden

Mieser Handyempfang: Telekom kündigt Konsequenzen in Gahlen an