Vulkanisation und Aufklärung von Jugendlichen Jan (19) und Tom (19) erarbeiteten Lösungen

Schüler stellten Ergebnisse des Projektes „Innovation und Technik“ vor
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Am Freitag (24. März) präsentierten Schüler der Gesamtschule Schermbeck ihre Ergebnisse des Projektkurses „Technik und Innovation“. Organisiert wird er vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Die Verantwortlichen suchen jedes Jahr Firmen für die Projekte aus.

Die Aufgaben stellen dann die Unternehmen selbst. Dabei sollten die Aufgaben mit normalen Recherchemethoden, wie dem Internet, zu bewältigen seien, erklärten Klaus Poloszyk und Ulrich Mahlfeld vom VDI. In diesem Jahr waren mit der Volksbank Schermbeck und der Firma Daurex zwei Schermbecker Firmen dabei.

Jan Daunheimer und seine Gruppe setzten sich mit dem Prozess der Vulkanisation bei Daurex auseinander. In der interaktiven Ausstellung gibt es viele einheimische Tiere zu sehen und eine Menge über ihre Verhaltensweisen und Gewohnheiten zu erfahren. Das Problem des Schermbecker Unternehmens: dass es im Betrieb nur einen Mitarbeiter gibt, der diesen Prozess beherrscht. „Wir haben so eine Art Anleitung und eine Tabelle mit den dementsprechenden Daten erstellt, sodass andere die Aufgabe auch übernehmen können“, erklärte der Schüler.

Unbekannter Prozess

Dazu haben sie verschiedene Sachen ausprobiert, so Jan. Dabei mussten sie besonders die vielen verschiedene Daten beachten, die nicht durcheinandergebracht werden durften. „Vieles korrekt sammeln und bei der Wahrheit bleiben, damit da nicht irgendein Quatsch entsteht und Fehler passieren“, sagte der 19-Jährige.

Die gesamte Gruppe kannte sich mit dem Prozess vorher nicht aus und musste sich einarbeiten. Das sei eine Herausforderung gewesen. Diese konnten sie lösen, indem sie „mehrmals in der Firma waren, uns angeschaut haben, wie das funktioniert und mit dem zuständigen Mitarbeiter gesprochen haben“, betonte Jan.

Das Projekt sei für ihn spannend gewesen. „Ich kann das weiterempfehlen“, sagte er. Gelernt habe Jan, zielgerichtet zu arbeiten, ein Projekt umzusetzen und etwas zu entwickeln.

Die Gruppe rund um Tom Lensing (19) beschäftigte sich damit, wie es die Volksbank schafft, richtige Informationen an junge Menschen zu verbreiten. Online würden viele über ihr Business aufklären und dabei falsche Informationen herausgeben, erklärte Tom. Als Beispiele nannte er „Kauf-Mein-Business-Systeme“ oder „Werde über Nacht zum Millionär“.

Instagram-Beitrag erarbeitet

Erste Ideen, wie man junge Menschen erreichen würde, waren WhatsApp-Sticker-Pakete, Veranstaltungen in Schulen oder über die Sozialen Medien, so der 19-Jährige. Um herauszufinden, was die Jugendlichen wollen, haben sie dann eine Umfrage mit Schülern zwischen 16 und 21 Jahren an ihrer Schule gemacht.

„Wir haben sie gefragt, wie lang das sein soll, soll es lustig gestaltet sein, sollen sie sprechen wie Jugendliche oder soll es doch seriös sein“, sagte Tom. Die Fragebögen (ca. 400) haben sie alle per Hand ausgewertet. „Das war nervenraubend“ meinte der Schüler.

Schüler, Vertreter des VDI, Anwesende der auftraggebenden Firmen und Verantwortliche der Schule in der Aula der Gesamtschule Schermbeck.
Neun Schülerinnen und Schüler präsentierten den Vertretern des VDI Peter Schenk, Ulrich Mahlfeld, Klaus Poloszyk (1. Reihe v.l.) und den Anwesenden der auftraggebenden Firmen Ralf Daunheimer (Daurex), Wolfgang Lensing (Volksbank Schermbeck) ihre Ergebnisse. © Katharina Göke

Dabei sei herausgekommen, dass Schulveranstaltungen zu dem Thema nicht gewünscht seien. „Dann haben wir gedacht, dann packen wir es genau da an, wo sie sowieso immer sind: Im Internet“, erklärte er.

Zudem hätten die Soziale Medien auch Vorteile: „Wir haben eine seriöse Plattform und können schnell viele Informationen sicher verbreiten“. Außerdem würde der Algorithmus auf Instagram dabei gut mitspielen: „Wenn ich jetzt in Schermbeck wohne, bekomme ich auch die Volksbank Schermbeck und nicht die Volksbank Bocholt angezeigt.“

Schlussendlich hat sich die Gruppe auch für einen Instagram-Beitrag entschieden. Aber auch sie hatten Herausforderungen. „Das Schwerste war, erstmal in diese ganze Thematik reinzukommen“, so Tom. Damit würde man sich nicht alltäglich auseinandersetzen.

Zwischendurch habe er sich auch gefragt, warum er keine Facharbeit geschrieben habe. Das Projekt sei deutlich aufwendiger. Rückblickend habe es ihm aber doch Spaß gemacht.

Lernerfolge

Und gelernt hat er auch etwas: „Also, auf jeden Fall die Selbstorganisation, das eigenverantwortliche Arbeiten und über einen längeren Zeitraum auf ein Ziel hinarbeiten.“

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