Holger Böse ist neuer Betriebsleiter der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Ruhr Grün des Regionalverbunds Ruhr (RVR). Damit ist der 46-Jährige zuständig für rund 16.300 Hektar Wald und etwa 2.700 Hektar Freiflächen. Besonders ein Aspekt ist dem Diplom-Ingenieur wichtig.
Im Rahmen der Sitzung des Betriebsausschusses referierte Böse am Forsthof Uefter Mark in Schermbeck über die Waldbrandkontrolle bei RVR Ruhr Grün. In den Jahren 2020 bis 2022 gab es auf RVR-Flächen zehn Brände, von denen 35.100 Quadratmeter Wald – etwa sieben Fußballplätze – betroffen waren. Bundesweit ist die Zahl der Waldbrände in den Jahren 2019 bis 2021 von 1523 auf 548 zurückgegangen. „Waldbrände können früher entdeckt, schneller bekämpft und Schäden somit geringer gehalten werden“, begründete Böse diese Entwicklung.
Ein Waldbrandbereitschaftsdienst trägt wesentlich dazu bei, dass Waldbrände möglichst früh entdeckt und schnell gelöscht werden. Der Dienst
- bewertet die Waldbrandgefahrenlage,
- teilt Feuerwächter ein,
- kontrolliert Hotspots,
- hält Kontakt zu den Feuerwächtern,
- meldet Brände an die Feuerwehr,
- hilft der Feuerwehr zum Einsatzort,
- unterstützt die Feuerwehr,
- übernimmt die Brandwache in Rücksprache mit der Einsatzleitung und
- löscht Entstehungsbrände.
Je nach der Waldbrandstufe wird der Dienst von März bis Oktober tätig.
Zu den Feuerwächtern gehören Spaziergänger, Sporttreibende und Erholungssuchende ebenso wie zehn Mitarbeiter von RVR Ruhr Grün mit geplantem Einsatz auf den Feuerwachttürmen.

Um möglichst schnell Waldbrände erkennen und bekämpfen zu können, will Böse auch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr intensivieren. Die Ausstattung der Forsthöfe soll auch die Bekämpfung von Waldbränden berücksichtigen.
Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat in ihrer Sitzung am 23. September Holger Böse zum neuen Betriebsleiter der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung RVR Ruhr Grün bestellt. Der 46-jährige Dipl.-Ing. (FH) für Landschaftsbau und Umweltwissenschaftler löste zum 1. Oktober Thomas Kämmerling ab, der zum Landesbetrieb Wald und Holz NRW gewechselt ist.
1,2 Millionen Euro
Nach der Sitzung stellte der RVR-Architekt Joachim Lütke-Dörhoff das neue Betriebsgebäude vor. Das bisherige Gebäude war sanierungsbedürftig und wurde deshalb abgerissen. Der Neubau in Holzrahmenbauweise wurde 2019 beschlossen. Ein Wasserschaden und Corona-bedingte Schwierigkeiten verzögerten den Neubau aber.
Auf einer etwa 250 Quadratmeter großen Fläche entstanden zwei Büroräume, Sozialräume, Technikräume, Umkleidemöglichkeiten und Sanitärräume. Im Flachdachbereich entstand ein grünes Dach. Inklusive von Baumaßnahmen am benachbarten Wohnhaus entstanden Gesamtkosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Etwa zwei Drittel des Betrages entfielen auf das neue Betriebsgebäude.
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