Grundschulbau in Schermbeck Drei Varianten zur Auswahl – So teuer sind sie

Grundschule Schermbeck: Drei Varianten zur Auswahl – So teuer sind sie
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Dass die Politiker in Schermbeck beschlossen haben, einen zentralen Grundschulstandort an der Weseler Straße zu bilden, ist jetzt dreieinhalb Jahre her. Weil aber nicht nur in der Politik, sondern auch der Öffentlichkeit unterschiedliche Ansichten und Lösungsansätze über das Thema konkurrierten, verzögerte sich das Vorhaben. Jetzt stehen drei Varianten zur Auswahl, die im Schulausschuss am Donnerstag (1. Juni) diskutiert werden.

Ein erstes Bürgerbegehren im Herbst 2019 mit dem Ziel, den Ratsbeschluss von damals aufzuheben, scheiterte. Ein zweites Bürgerbegehren kurz darauf zielte darauf ab, einen Ratsbürgerentscheid durchzuführen. Dessen Frage „Sind Sie für den Neubau eines Bildungszentrums an der Weseler Straße/Ecke Waldweg, in dessen Kern eine vereinte fünfzügige Grundschule mit Dreifach-Sporthalle steht“ beantwortete die Mehrheit (74,77 Prozent) mit „Nein“.

Dennoch konnte die Verwaltung in Schermbeck den Ratsbeschluss vorerst nicht umsetzen. Hintergrund: Die Initiatoren des ersten Bürgerbegehrens reichten beim Verwaltungsgericht Klage gegen den entsprechenden Ratsbeschluss ein.

Für die Dauer des Verfahrens sollten keine weiteren Planungsschritte unternommen werden, um eventuelle finanzielle Nachteile für die Gemeinde Schermbeck zu verhindern. Erst nach einem Erörterungstermin vor Gericht im Sommer 2021 beantragte die Bürgerinitiative den Abschluss des Verfahrens vor dem Verwaltungsgericht.

20 Klassen an einem Standort

Erst danach begannen Verhandlungen der Verwaltung über den Kauf notwendiger Flächen für den Erweiterungsbau. Gleichzeitig ermittelte die Verwaltung den grundsätzlichen Raum- und Planungsbedarf eines zentralen Grundschulstandortes. Diese Ermittlung ist nun abgeschlossen.

Geschätzt werden rund 520 Schüler, die an einem gemeinsamen Standort zur Schule gehen würden. Pro Jahrgang würde es fünf Klassen - also insgesamt 20 Klassen an einer Grundschule - geben.

Der Ratsbeschluss damals im Herbst 2019 sah vor, einen Neubau der Grundschule an der Weseler Straße unter folgenden Bedingungen prüfen zu lassen:

  • Weiternutzung des Pavillons an der GGS (Ja/Nein) bei Abriss des Altbestandes der GGS,
  • Untersuchung der Nutzung als Kommunales Bildungszentrum unter Berücksichtigung der Auswirkung von Fördermitteln (Ja/Nein),
  • Errichtung einer Zweifachsporthalle ohne Nutzung als Versammlungsstätte,
  • mögliche Berücksichtigung des derzeitigen Erscheinungsbildes (Fassade des Schulgebäudes) bei der Planung eines neuen Schulgebäudes,
  • Gegenüberstellung der Kosten einer vierzügigen Grundschule im Verhältnis zu einer fünfzügigen Grundschule.

Variante 1a

Bei der Variante 1a, die das Planungsbüro erarbeitet hat, bleiben das Hauptgebäude und der Pavillon erhalten. Die Sporthalle wird umgenutzt, das Forum erweitert, ein Lernhaus und eine Sporthalle neu gebaut. Die erwartete Bauzeit: 36 Monate. Der Grobkostenansatz liegt hier bei 26,2 Millionen Euro.

Variante 1b

Bei der Variante 1b bleibt das Hauptgebäude erhalten, die Sporthalle wird umgenutzt, der Pavillon rückgebaut, das Forum erweitert, das Lernhaus und die Sporthalle neu gebaut. Die erwartete Bauzeit ist ebenfalls 36 Monate. Geschätzte Kosten: 28,3 Millionen Euro.

Variante 2

Diese Variante 2 sieht vor, die Grundschule und die Sporthalle komplett neu zu bauen. 27 Monate würde das Vorhaben laut Schätzung dauern. Die Grobkostenschätzung liegt bei dieser Variante bei 32 Millionen Euro.

Die Gemeinschaftsgrundschule Schermbeck: Bei der Planung um den Schulbau geht es voran.
Die Gemeinschaftsgrundschule Schermbeck: Bei der Planung um den Schulbau geht es voran. © Berthold Fehmer (A)

Sollten sich die Politiker für Variante 1a oder 1b entscheiden, würden zur Vorbereitung der weiteren Planung umfassende Bestandsuntersuchungen notwendig. Beispielsweise müsste die bauliche Substanz und der Brandschutz überprüft werden.

Bei einer Entscheidung pro Variante 2 dagegen könnte unmittelbar mit der Vorbereitung eines Vergabeverfahrens begonnen werden. Gegebenenfalls würde es einen Planungswettbewerb geben.

Die drei Varianten unterscheiden sich durch den unterschiedlichen Flächenbedarf. Bei den Varianten 1a und 1b werden jeweils etwa 5.000 Quadratmeter des westlich anschließenden Feldes zum bisherigen Schulgelände ergänzt. Bei der Variante 2 würde der komplette Schulbau westlich der jetzigen Schulfläche entstehen.

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