Schermbeck bereitet sich weiter auf den geplanten Neubau des zentralen Grundschulstandorts an der Weseler Straße vor. Der Plan sieht vor, eine Schulmensa zu integrieren. Die Idee: eine frische, regionale Küche direkt vor Ort. Nachhaltig und pädagogisch wertvoll. Der Schulausschuss in Schermbeck sprach sich am Mittwoch (12. Juni) schnell für den Beschlussvorschlag aus.

So sieht das Verpflegungssystem und Bewirtschaftungsmodell eine Küche vor, in der das Essen mit möglichst regionalen Produkten und frisch vor Ort zubereitet werden soll. Hinzu kommen soll ein Speisesaal: „Dieser Ansatz resultiert daraus, dass im Rahmen der Erarbeitung des Raumkonzeptes deutlich wurde, wie hoch die kommunikative und kulturstiftende Funktion des Essens ist und dass der Essensraum, die Mensa, somit auch Teil des pädagogischen Konzeptes der Schule werden muss“, heißt es in der Vorlage.
Das Essen an sich, aber auch die Essensproduktion sollen Teil des Lernkonzeptes werden. Durch den direkten Bezug zu regionalen Erzeugern solle der bewusste und nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln gestärkt werden, heißt es. Hinzu komme, dass eine hohe Qualität eines kinder- und jugendgerechten Essensangebotes mit dem Ziel der Gesundheitserhaltung und -förderung (Auswirkung auf körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, auf Wohlempfinden und Lebensqualität, Gemeinschaftserleben, Routinen bzgl. Esskultur) gewährleistet werden soll.
Ein weiterer Vorteil: Mit der Mensa soll auch Kindern aus unterversorgten Familien ein gutes Essen geboten werden.
Das Verpflegungssystem „Cook & Serve in Eigenbewirtschaftung“ soll laut Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) die sowohl wirtschaftlichste als auch qualitativ hochwertigste Lösung sein. Da die Inbetriebnahme für den 1. September 2027 geplant ist, lasse sich diese Prognose aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf den Lebensmittelmärkten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festigen.
Vier Verpflegungssysteme stehen nach Angaben der Gemeindeverwaltung zur Auswahl: Warmverpflegung (Cook & Hold), Tiefkühlkost (Cook & Freeze), Kühlkostsystem (Cook & Chill) und die Zubereitung der Speisen direkt vor Ort (Cook & Serve).
Die zuletzt genannte Methode benötigt etwa viermal so viel Platz wie das erstgenannte System. Zudem erfordert es die umfangreichste Geräteausstattung, da alle Kochvorgänge direkt in der Schulküche erfolgen.
Bisherige Wirtschaftlichkeitsprüfungen weisen laut Vorlage darauf hin, dass das System „Cook & Serve“ als Eigenbetrieb-Modell sowohl die wirtschaftlich effizienteste als auch qualitativ hochwertigste Lösung der Essensversorgung darstellen könnte. Doch da der geplante Starttermin erst am 1. September 2027 in drei Jahren ist, ließe sich aufgrund der derzeitigen Entwicklungen auf den Märkten für Lebensmittel, Personal und Dienstleistungen nicht sicher sagen, ob das so bleibt.
Da keiner wisse, was die Zukunft bringt, möchten sich die Mitglieder im Ausschuss alle Möglichkeiten offenhalten. Marc Overkämping (Die PARTEI) betonte: „Respekt vor den Lebensmitteln finde ich persönlich großartig“. Er selbst hatte seinen Zivildienst in einer Großküche einer Montessori-Schule gemacht und dort mit Schülern gekocht. „Wir finden es rundum super, wenn es so durchkommt“, erklärte Overkämping.
Der Schulausschuss des Rates der Gemeinde Schermbeck war sich einig und beauftragte die Verwaltung, bei der Planung des zentralen Grundschulstandortes für das Verpflegungs- und Bewirtschaftungsmodell der Schulmensa das System des Cook & Serve in Eigenbewirtschaftung zugrunde zu legen. Das tatsächlich umzusetzende Verpflegungssystem und Bewirtschaftungsmodell soll zu gegebener Zeit, spätestens im Februar 2027, beschlossen werden. So lasse sich die Verpflegung noch an die Marktsituation anpassen.