Geldautomaten-Sprengung in Schermbeck Volksbank entscheidet über zerstörte Filiale

Volksbank entscheidet über zerstörte Filiale
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Mitten in der Nacht haben zwei aufeinanderfolgende Explosionen die Schermbecker am 15. Februar (Mittwoch) aus dem Schlaf gerissen. Bankräuber hatten versucht, einen Bankautomaten in der Volksbank-Filiale in der Straße „Kerkerfeld“ zu sprengen. Die Explosionen waren noch weit vom Tatort entfernt zu hören. Menschen wurden glücklicherweise nicht verletzt.

Wie Zeugen der Polizei berichteten, stiegen am Tatort zwei unbekannte Menschen in eine wartende dunkle Limousine ein. Zusammen flohen sie in Richtung B58. Bisher fehlt von ihnen jede Spur. Der Versuch der Bankräuber, Geld zu stehlen, blieb erfolglos. Die Bankfiliale am „Kerkerfeld“ allerdings war zerstört.

Nun ist klar, wie es mit der Filiale weitergeht. Gemeinsam haben der Vorstand der Volksbank Schermbeck sowie der Aufsichtsrat entschieden, am „Kerkerfeld“ keine Filiale mehr halten zu wollen. In der Mitteilung heißt es, die Sicherheit für die Anwohner stehe an erster Stelle. Die nächste Volksbankfiliale für die Altschermbecker ist somit die Hauptfiliale in der Mittelstraße 650 Meter weiter.

„Bei den Überlegungen, wie es an diesem Standort weitergehen soll, steht für uns der Schutz der Mieter und Anwohner an erster Stelle. Zusammen mit Fachleuten setzen wir aktuell ein umfassendes Sicherungskonzept für unsere Standorte um“, heißt es in der Volksbank-Mitteilung. Das ist auch das Ergebnis eines gemeinsamen Gespräches mit dem Vermieter der Filiale am „Kerkerfeld“.

Zu diesem Sicherungskonzept gehören laut Vorstand-Mitteilung auch „Schließungen in den Nachtstunden und weitere, umfangreiche technische Sicherungen der Geräte“. Aktuell werden die Bankgebäude nachts durch einen Sicherheitsdienst bewacht.

Bringdienst für Bargeld

„Bei allen notwendigen Veränderungen achten wir darauf, unsere hohe Service- und Beratungsqualität zu erhalten“, heißt es in der Begründung. „Die Hauptstelle an der Mittelstraße ist nur 650 Meter entfernt – ein Fußweg von wenigen Minuten. Hier bieten wir sämtliche modernen Bankdienstleistungen an. In den nächsten Wochen wird der Parkplatz an der Apothekerstege, direkt hinter unserer Hauptstelle an der Mittelstraße 54, wieder freigegeben. Für Kunden, die auf den Standort im Kerkerfeld angewiesen waren, werden wir Einzellösungen entwickeln, so soll es zum Beispiel nach Absprache einen Bringdienst für Bargeld geben.“

Geldautomaten-Sprengungen kommen in letzter Zeit immer wieder vor. Zuletzt ist ein Geldautomat in Oer-Erkenschwick in dieser Woche gesprengt worden. Weil immer wieder die Niederlanden als Positiv-Beispiel genannt werden, dass sie bei der Sicherheit ihrer Banken weiter wären, äußerte sich der Schermbecker Volksbankvorstand auch dazu.

Die Anzahl an Automatensprengungen sei dort seit Jahren zwar rückläufig. Allerdings hätten die niederländischen Banken die Anzahl ihrer Geldautomaten von 5939 im Jahr 2018 auf aktuell 836 Geldautomaten reduziert. „86 Prozent weniger Geldautomaten bedeuten dann zwar weniger Automatensprengungen, allerdings auch einen deutlichen Verlust in Qualität und Service für die Kunden“, so der Vorstand.

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