Schermbeck soll als Erholungsort qualifiziert werden.

© Guido Bludau

Erholungsort Schermbeck: „Das ist für uns Realsatire“

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„Realsatire“: Das wäre die Qualifizierung Schermbecks zu einem Erholungsort oder sogar Luftkurort für „Die PARTEI“. Beim Thema „Kurtaxe“ wurde Rainer Gardemann aber schnell wieder ernst.

Schermbeck

, 04.07.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Von Gastro- und Tourismusbetrieben vor Ort werde man ermutigt, die Qualifizierung Schermbecks zu einem Erholungs- oder gar Luftkurort anzustreben, sagte Mike Rexforth im Rat. Es gehe dabei auch um Arbeits- und Ausbildungsplätze, so der Bürgermeister, der auf die Gemeinde Reken hinwies, die positive Erfahrungen gemacht habe. Die Kosten für die Qualifizierung seien „überschaubar“.

Holger Schoel (Grüne) fragte, ob durch eine Auszeichnung Schermbecks Auflagen entstehen könnten, „die uns bei der künftigen Gestaltung Schermbecks im Weg stehen können“. Gerd Abelt, Vertreter des Bürgermeisters, verneinte: „Die sind uns nicht bekannt.“ Bei der Auszeichnung gehe es um eine Bestandsaufnahme.

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Abelt: „Wir waren schon mal Luftkurort in Schermbeck. Ich weiß nicht, warum wir das nicht wiederholt haben.“ Thomas M. Heiske (Zukunft Schermbeck) sagte, dass dies nicht weiter verfolgt worden sei, weil es nicht zu Umsatzgewinnen im Bereich des Tourismus geführt habe.

Heiskes Zweifel an Schermbecker Alleinstellungsmerkmalen bewog Rexforth zu einer Gegenrede: Der Hünxer Bürgermeister habe sich bei einem Besuch kürzlich „schwarz geärgert, dass die Entwicklung in Hünxe in eine andere Richtung gegangen ist“. Schermbeck habe familiengeführte Gastronomiebetriebe, die „Olle Schuer“, den Dämmerwald, die Üfter Mark, Radwege. „Wir haben eine ganze Menge Stärken.“

„Home of the Ölberg“

„Wir finden das grundsätzlich nicht schlecht“, sagte Manuel Schmidt (Die PARTEI) zu dem Plan, Schermbeck als „Home of the Ölberg“, angesichts des Kahlschlags von Bäumen aufgrund fehlender Baumschutzsatzung und angesichts der künstlichen Bewässerung der Mühlenteiche als Erholungsort auszuzeichnen. „Wir stimmen dem Antrag zu, weil das Realsatire ist.“ „Dann hättet ihr nur noch den Antrag stellen müssen“, sagte Rainer Gardemann (CDU) schmunzelnd.

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Schermbeck werde vom RVR über die Regionalplanung in die Rolle des Erholungsorts gedrängt, sagte Gerd Abelt. „Warum sollen wir nicht versuchen, das für uns zu nutzen.“ Sabrina Greiwe von der Verwaltung fügte hinzu, dass die Qualifizierung die Möglichkeit gebe, eine Kurtaxe zu erheben und die Gelder daraus zweckentsprechend im Ort zu investieren.

„Es geht uns nicht um Kurtaxe“

Doch davon wollte Gardemann nichts wissen: „Es geht uns nicht um Kurtaxe.“ Eine solche zu erheben, sei „überhaupt nicht sinnvoll und nicht wichtig“. Mehrheitlich folgte der Rat dem Antrag der Verwaltung - auch eine Qualifizierung zum Luftkurort soll geprüft werden.