Percie Hagenau ist in den Ruhestand gegangen. Für ihn kommt jetzt Polizeihauptkommissar Markus Rademacher. Der 56-Jährige ist für die Schermbecker kein Unbekannter.
Markus Rademacher kommt gebürtig aus Schermbeck, ist hier aufgewachsen und hat schon als Kind davon geträumt, der „Dorfsheriff“ von Schermbeck zu werden: „Man kennt mich in Schermbeck“, sagte er zur offiziellen Vorstellung am Donnerstag (23.5.)
Dieser Traum ist nun wahr geworden. Vorab musste er sich noch intern gegen weitere Bewerber durchsetzen. „Schermbeck scheint sehr attraktiv zu sein“, meinte Gerd Abelt (Gemeinde Schermbeck), der Markus Rademacher seit der frühsten Jugend kennt, mit einem Schmunzeln. „Er ist der richtige Mann am richtigen Ort“, erklärte auch Ulrich Kühn, Abteilungsleiter der Polizei.
Wer jetzt aber denkt, Hauptkommissar Markus Rademacher sei oft im Büro anzutreffen, der irrt: 80 Prozent seiner Zeit wird der neue Bezirksbeamte draußen unterwegs sein und sich Zeit für die Schermbecker nehmen, erklärte Polizeidirektor Wolfgang Tühl.
Die Stelle als Bezirksbeamter in Schermbeck habe eine wichtige Funktion. Sie bilde das Bindeglied zwischen der Gemeinde, den Bürgern und der Polizei vor Ort. „Der Bezirksbeamte ist das Schweizer Taschenmesser der Polizei“, betonte Tühl.
Nach vielen Jahren kehrt Markus Rademacher nun zu seinen Wurzeln zurück. Noch heute leben seine Eltern, seine Schwester, Familie, Freunde und Bekannte hier. Er selbst zog der Liebe wegen nach Heiden in den Kreis Borken, wo er mit seiner Ehefrau lebt. Er hat einen erwachsenen Sohn. Wenn er nicht gerade in Schermbeck im Einsatz ist, findet er Zeit für seine Familie, seinen Hund, das Motorradfahren, Zeit für Musik und zum Schlagzeugspielen sowie Sport.

Als Polizeihauptkommissar vereint er „viele Aufgaben in einer Person“, nimmt sich Zeit und ist zugleich schnell und nah bei den Bürgern, wird auch in Schulen und Kindergärten präsent sein.
Seine Arbeit unterscheidet sich vom Streifendienst, im Notfall sollten Schermbecker nach wie vor die 110 wählen. Anders als der Streifendienst, der schnell vor Ort ist - und nach dem Einsatz schnell wieder weg, hat Markus Rademacher Zeit für die Anliegen der Schermbecker. Ihm liegt ein vertrauensvoller Umgang mit den Menschen in seinem Bezirk am Herzen.
So wird er Verständnis zeigen und ein offenes Ohr haben. Zugleich wird er aber auch für Sicherheit und Ordnung im Ort sorgen und Haftbefehle ausstellen, wo es nötig ist, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten aufklären sowie Knöllchen ausstellen.

Im Jahr 1988 begann er seine Ausbildung bei der Polizei in Linnich. Dann folgten zahlreiche Stationen. Seit 1993 war er bei der Kreispolizeibehörde Wesel in unterschiedlichen Funktionen tätig, unter anderem als Motorradstreife, im Wach- und Wechseldienst und im Einsatztrupp, wo er in Ermittlungs- und Mordkommissionen mitarbeitete.
Er sammelte Erfahrungen im Objektschutz und Einzeldienst in Düsseldorf und bei der Kriminalwache und der Fahrradstaffel. Zuletzt wurde er auch im Bezirksdienst in Dinslaken und Hiesfeld eingesetzt. Letztlich überzeugten seine jahrelange Erfahrung und seine Motivation.
Wer mit ihm ins Gespräch kommen möchte: Eine Sprechstunde ist immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr in der 2. Etage an der Weseler Straße 1, Zimmer 283. Bislang war diese immer donnerstags, aber da ist Markttag - und so hat Markus Rademacher die Zeit geändert, um auch auf dem Markt mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
Genauso wie in Kürze auf dem Schützenfest, auf einer Demo und weiteren Veranstaltungen. Fünfeinhalb Jahre wird er nun, so der vorläufige Plan, in Schermbeck als Bezirksbeamter ankommen. Er ist das neue Gesicht vor Ort mit einer wichtigen Schlüsselfunktion für die Polizei.