Im besten Fall ärgern sie einen, im schlimmsten Fall sind sie für Menschen gesundheitsbedrohend: Eichenprozessionsspinner (EPS). Mit ihren kleinen, feinen Härchen können sie bei Menschen starke Juckreize und allergische Schocks hervorrufen. Werden sie eingeatmet, können sogar Entzündungen in den Luftwegen auftreten. Nun geht der Kampf gegen die Plage wieder los – wobei sie in diesem Jahr für weniger Probleme sorgen könnte, sagt Christoph Beemelmans, Revierförster der Üfter Mark.
Prognosen seien zwar schwierig. „Wir gehen aber davon aus, dass es weniger wird“, sagt er. Das hat zwei Gründe: Der erste ist die Witterung. Den EPS-Raupen spielt es in die Karten, wenn die Winter mild und das Frühjahr sonnig bis trocken ist.
In diesem Jahr allerdings habe es im Frühjahr eine lange kalte Nassphase gegeben. Beemelmans erklärt: „Dieses Jahr werden die Eichen erst spät treiben, ich rechne mit Ende Mai. Für die EPS ist das relativ spät, um auf den Zug noch aufzusatteln.“
Der zweite Grund sei der Zyklus der Raupen. Fachleute gehen von Wellen aus, die in der Regel vier bis sieben Jahre anhalten, so der Förster. „Die haben wir, glaube ich, überschritten.“
Hotspots behandeln
Deswegen werde er, zumindest was die Erholungsgebiete betreffe, die Eichen nicht behandeln. „Im vergangenen Jahr haben wir die Eichen kontrolliert, aber auch schon nicht behandelt und damit gute Erfahrungen gemacht.“ Sondersituationen gebe es dagegen an Kindergärten, Schulen oder Spielplätzen. „Da muss man behandeln. Da macht es auch Sinn, das über viele Jahre zu gestalten.“
Diese Hotspots auf Gemeindegebiet sollen laut Gerd Abelt, Stellvertreter des Schermbecker Bürgermeisters, deswegen auch wieder präventiv behandelt werden. „Seit Jahren besprühen wir die Kronenbereiche von Eichen prophylaktisch“, sagt Abelt. Er nennt Schulen und Spielplätze als Einsatzorte. Die Kindergärten müssten selbst tätig werden, da die Gemeinde keine betreibe.
Situation in Raesfeld
In Raesfeld geht die Verwaltung ebenfalls davon aus, dass die Population geringer ausfalle, teilte Claudia Weßeling von der Verwaltung auf Anfrage mit. „Die Maßnahmen aus den letzten Jahren scheinen hier zu greifen.“ Im Ortskern ist als Maßnahme geplant, Nester abzusaugen, sollten sie auftreten. In den Außenlagen begutachten Experten die Eichen und entscheiden, welche Eichen entsprechend benebelt werden müssen.
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