
© Berthold Fehmer
Diese Flächen sollen Wildblumenwiesen werden - Kosten: fünfstelliger Euro-Betrag!
Wildblumenwiesen
Zehn Flächen zwischen 15 und fast 9900 Quadratmetern sollen in Wildblumenwiesen umgewandelt werden. Die Kosten? Fünfstellig.
Auf einen BfB-Antrag hin hatte der Klimaschutzmanager der Gemeinde Schermbeck, Thomas Heer, die Bürger aufgerufen, Flächen zu melden, auf denen Blühstreifen oder Wildblumenwiesen angelegt werden können. 28 Vorschläge gingen ein, von denen zehn ausgewählt wurden, die ab kommendem Jahr Insekten mehr Nahrung als jetzt bieten sollen.
Die größte Fläche ist eine ehemalige Ackerfläche an der Weseler Straße (9900 Hektar). Hinzu kommen Flächen am Weg zwischen Lichtenhagen und Bösenberg, am Bruchmühlenweg, am Lichtenhagen, „Hinter der Mauer“, an der Kirchhellener Straße, am Logsteenweg, am Borgskamp, an der Paßstraße sowie die kleinste Fläche (15 Quadratmeter) an der Alten Poststraße.
Projekt auf zwei Jahre strecken?
Der Blumensamen für die Wildblumen soll laut Berechnung von Thomas Heer knapp 12.000 Euro kosten. Klaus Roth (BfB) sagte am Mittwoch im Umweltausschuss, wie auch Michael Fastring (SPD), dass er sich auch vorstellen könne, dieses Projekt mit Rücksicht auf den Kämmerer auf zwei Jahre zu strecken.
Kämmerer Frank Hindricksen, der bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs ein Minus von 1,8 Millionen Euro prognostiziert hatte, machte jedoch deutlich, dass die 12.000 Euro keine Gefahr für das Haushaltssicherungskonzept bedeuteten. Auch der Kämmerer sehe ein, dass „wir beim Klimaschutz nicht viele Wahlmöglichkeiten haben“. Einstimmig wurde der Beschlussvorschlag vom Ausschuss beschlossen.
Starterpakete
Egon Stuhldreier (CDU) wunderte sich allerdings über den seiner Meinung nach hohen Preis für das Saatgut. In der Qualität gebe es große Unterschiede, antwortete Heer, und es sei auch geplant, etwas Saatgut den Bürgern, deren Flächen zunächst nicht berücksichtigt werden, in Starterpaketen zur Verfügung zu stellen. Stuhldreier empfahl dennoch zum Thema Saatgut eine Beratung der Landwirtschaftskammer in Anspruch zu nehmen.
Im Frühjahr 2020 soll das Saatgut den Eigentümern der Flächen zur Verfügung gestellt werden. Falls Unterstützung bei Bodenarbeiten gewünscht sei, will Heer Hilfe organisieren, etwa von Landwirten oder Garten- und Landschaftsbauern. Mit Pacht- oder Partnerschaftsverträgen soll der mehrjährige Erhalt der Blumenwiesen gesichert werden.
Auch eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema ist geplant, die Bürgern Tipps zum richtigen Umgang mit Blumenwiesen gibt.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
