Von der Essensausgabe bis zur Kleiderstube - die Caritas in Schermbeck ist ein fester Anker für die Menschen im Ort. Caritasdirektor Michael van Meerbeck spürt deutlich, wie immer mehr Menschen das Angebot der Caritas in Schermbeck in Anspruch nehmen.
Die Idee, im Alten Rathaus nun einen festen Anlaufpunkt für die Schermbecker zu haben, entstand einst aus der Winterhilfe, die von der Kirche und der Laurentiusstiftung angeboten wurde. Nun stehen in den Lagerräumen Lebensmittel, es gibt vor Ort Sitzmöglichkeiten, wo sich die Menschen zu einem Schwätzchen treffen können. Zehn Ehrenamtliche sind im Einsatz.
„Wir nehmen die Armut als Kirche wahr und selbst Ministerpräsident Hendrik Wüst hat entdeckt, dass es die Armut gibt.“ Hier möchten alle Haupt- und Ehrenamtlichen die Armut in ihrer Heimat Schermbeck bekämpfen. „Die Armut nimmt überall zu und greift auch in die Mittelschicht ein.“ Auch hier sind Alleinerziehende, ältere Frauen, die allein sind, und geringverdienende Männer betroffen.
Herausforderung in dunkler Zeit
Michael van Meerbeck fragt sich: „Wo entwickelt sich unsere Gesellschaft hin?“ Und er kommt zu dem Schluss, dass die Unterstützung im Gemeinwesen gelebt werden muss, um den Herausforderungen zu begegnen. „Wir leben in einer dunklen Zeit“, erklärt er. Da seien nicht nur die Kriege, sondern auch andere Lebensbereiche, die schwieriger werden. All das wirke auf die Menschen. Umso wichtiger sei es, Lichtblicke zu schaffen. Mit der Gemeinde Schermbeck, der Verwaltung und Bürgermeister Mike Rexforth funktioniere das sehr gut.
Er wünscht sich, dass sich noch mehr Schermbecker für Schermbecker einsetzen. Die Armut wird größer: „Wir freuen uns über jedes Herz und jede Hand, die sagt: Ich helfe mit.“ So möchte er das Haus der Caritas in Schermbeck zu einer Art Lebens-Mittelpunkt etablieren. „Wir versuchen, das im nächsten Jahr fortzusetzen.“
Auch die Hilfe der Schermbecker und Einzelhändler sei von entscheidender Bedeutung, um eine feste Tafel im Ort zu verankern. Viele würden immer glauben, die Caritas lebe nur von Zuschüssen der Kirche. Das sei nicht so, weil der Caritasverband auch Eigenkapital mit einbringe. Da der Stärkungspakt NRW nun Ende 2023 ausläuft, von dem die Lebensmittelausgabe noch profitierte, ist ab Januar ein nahtloser Übergang zur Schermbecker Tafel vorgesehen.
Jeder kann mithelfen
Wenn der Kindergarten in den Neubau am Baugebiet Borgskamp zieht, werde eine weitere Ebene offen für Menschen, die sich begegnen und das Alte Rathaus als Ort sehen, wo sich Schermbecker treffen. Keiner müsse sich einsam fühlen, jeder könne mithelfen.

Einen Wunsch hat Michael van Meerbeck noch für Weihnachten und das kommende Jahr: „Wenn uns jemand bei der Essensausgabe unterstützen kann, wäre das die Erfüllung eines Herzenswunsches. Wir können mit dieser Gemeinde viel bewegen“, bekräftigt er. Mit engagierten Menschen und einer lebendigen Zusammenarbeit. „Wir brauchen Ehrenamtliche aus der Gemeinde, weil unsere Haushalte allein das nicht hergeben“, so van Meerbeck.
Die Tafel bleibt
Auch wenn das vergangene Jahr eines der „grausamsten“ gewesen sei, gibt Michael van Meerbeck Entwarnung: „Die Tafel bleibt. Es gibt keine Möglichkeit, das einzustellen. Sicher bleibt es schwer und wir brauchen Hilfe.“ Er betont aber auch: „Wir wollen es schaffen, weil die Menschen uns brauchen.“ So habe die Caritas selbst eine sehr kleine Verwaltung, fast keine Bürokratie und sei sehr schlank aufgestellt. Hier zähle die praktische Arbeit.
Der Caritasverband bietet in Schermbeck die Tagespflege, die Sozialstation und die Lebensmittelausgabe an. Die Lebensmittelausgabe, die künftig in die Tafel integriert wird, nehmen 70 bis 100 bedürftige Menschen in Anspruch. Geöffnet ist sie immer montags von 9 bis 12 Uhr. Das werden vorläufig auch die Öffnungszeiten der Tafel sein. Wer ehrenamtlich tätig werden möchte, kann sich direkt an die Caritas Schermbeck unter Tel. (02853) 9126334 wenden.
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