
Vier Quadratmeter Rollrasen und eine Bank: Daraus machten die Schermbecker Geschäftsleute gelungene Präsentationsflächen. © Helmut Scheffler
Schermbecker Kaufleute und Vereine präsentierten sich in Mini-Gärtchen
„Bankgeflüster“
Vier Quadratmeter Rollrasen und eine Bank: Das waren die Zutaten fürs „Bankgeflüster“, mit dem Schermbecker Kaufleute und Vereine sich am Sonntag auf der Mittelstraße vorstellten.
Die Werbegemeinschaft verband ihr neuntes Fest „Bankgeflüster“ in diesem Jahr mit dem Fest „Schermbeck karibisch“. Nur wenige Besucher der karibischen Urlaubslandschaft auf dem Rathausvorplatz nahmen sich allerdings die Zeit für einen Bummel über die für den motorisierten Verkehr gesperrte Mittelstraße, wo zahlreiche Geschäftsleute vor ihren Läden originell gestaltete Mini-Gärten präsentierten.
Die Betriebe an der oberen Mittelstraße, die sich in früheren Jahren am „Bankgeflüster“ beteiligt hatten, verzichteten in diesem Jahr darauf, sodass die Besucher nach der Besichtigung der Bank vor der Nispa wieder umkehren konnten.
Bankpaten machten Viel aus dem wenigen Platz
Was die jeweiligen Bankpaten aus vier Quadratmetern Rollrasen, einer hölzernen Bank und einigen Frühlingsblumen künstlerisch hervorgezaubert hatten, konnte sich sehen lassen. Die Kunst, die Bank optisch mit dem eigenen Warenangebot oder Geschäftszweig in Verbindung zu bringen, verstehen etliche Firmen. Ganz besonders aufwändig erreichte dieses Ziel das „Schermbecker Reisebüro“, dessen Mitarbeiter eine ganze Urlaubslandschaft präsentierten und die Passanten über Trendziele des Sommers informierten.
Die Firma Kaminbau Grewing, die unter der Bank Kaminholz stapelte und neben die Bank einen brennenden Kamin stellte, informierte über die Vielfalt der Feuerarchitektur im Bereich der Kamine, Kachelöfen und der Heißwassertechnik. Die Firma Heizung-Sanitär Beck gestaltete an ihrem ehemaligen Standort die Rasenfläche vor der Bank mit Brauseköpfen und Wasserhähnen. Bei „McTechnology“ gegenüber der Volksbank stellte der Inhaber den neuen Geschäftszweig „Olio e Vino“ vor.
Sitzplätze waren kaum gefragt: Das Publikum war unterwegs
Das Autohaus Böwing ergänzte seine Bank um eine große Informationstafel, um über die 60-jährige Geschichte der Firma zu berichten, die inzwischen an der Erler Straße in dritter Generation Ford-Autos vermarktet. Auch die Firmen der Seitenstraßen des Ortskerns beteiligten sich mit ihren Bänken und zogen so die Aufmerksamkeit auf ihre Läden. Claudia Wenzel verwöhnte an ihrem Frisör-Geschäft in der Georgstraße die Besucher mit Getränken.
Bei der Gestaltung der Bänke nutzten viele Geschäfte die Chance, auf ihre typischen Verkaufsprodukte aufmerksam zu machen. Nur bei wenigen Bänken blieb Platz, um sich als Besucher ein wenig auszuruhen. Sitzplätze gab es dennoch reichlich, weil die Werbegemeinschaft an etwa zehn Stellen große Tische mit bis zu zehn Stühlen aufgestellt hatte, die aber nur am Sonntagnachmittag teilweise in Anspruch genommen wurden.
Präsentationsfläche für Auswärtige und Vereine
Selbst auswärtige Betriebe durften sich mit einer Bank auf der Mittelstraße vorstellen. Das nutzte vor dem Fahrradgeschäft von Dominik Spahn nicht nur der Oberhausener Online-Shop „Handvoll Glück“, der Wohnaccessoires, Designs und textile Einzelstücke anbietet, sondern auch das Team des Dorstener Fitness-Studio „Injoy“, an dessen Bank die Besucher ihre eigene Fitness testen konnten. Besonders gute Leistungen wurden mit kleinen Geschenken honoriert. Die Dorstener Rechtsanwalts-Gemeinschaft Prüwer, Proff, Streller und Schajohr machte mit der lebensgroßen Attrappe einer Juristin auf sich aufmerksam.
Das Angebot der Werbegemeinschaft an Schermbecker Nicht-Geschäftsleute, sich an einem Stand der Öffentlichkeit vorzustellen, nutzten nur wenige Gruppen. Vor ihrem Antretelokal „Schermbecker Mitte“ stellte die Kilian-Schützengilde Schermbeck von 1602 eine Bank auf, um ihre Jubiläums-Majestäten auf großformatigen Fotos vorzustellen und nebenan ausführlich auf das dreitägige Programm des kommenden Schützenfestes zu verweisen. Vor Rossmann lud der Kindergarten Stenkampshof große und kleine Besucher zum Basteln ein. Gegenüber der Volksbank stellte das „Haus Kilian“ die Ergebnisse einer Untersuchung von Barrieren im Schermbecker Alltag in Fotos und Kurztexten vor.
Im Verlauf von mehr als vier Jahrzehnten habe ich das Zusammenwachsen von acht ehemals selbstständigen Gemeinden miterlebt, die 1975 zur Großgemeinde Schermbeck zusammengefügt wurden. Damals wie heute bemühe ich mich zu zeigen, wie vielfältig das Leben in meinem Heimatort Schermbeck ist.
