
© Helmut Scheffler
Ausstellung setzt ein starkes Zeichen gegen Rechts
Ausstellung
17 Portraits - 17 Statements gegen rechtes Gedankengut. Das ist die Kurzbeschreibung der aktuellen Ausstellung im Schermbecker Rathaus. Deren Wichtigkeit wurde beim Festakt betont.
Am vierten Tag der Ausstellung, die der Verein „Miteinander im kulturellen Wirken e.V.“ unter dem Titel „Dein Portrait gegen Rechts“ im Begegnungszentrum zeigt, bot die Schermbecker Cover-Band „Molly`s Kiss“ den musikalischen Rahmen. Die Band probt sonst im Jugendheim „YOU“ und spielt zumeist Cover-Songs. Doch Felix Büttgen, Mika Schröder, Samantha Ly, Oliver Senf, Janis Krone und Malte Kantert präsentierten auch den eigenen Song „Feel“.
Im Beisein des Fotografen Dennis Einecker dankte Udo Bremer als Vorsitzender des Vereins der „SL NaturEnergie-Stiftung“ für die finanzielle Unterstützung und Bürgermeister Mike Rexforth für die Bereitstellung des Ausstellungsraumes. Die Festrede übernahm die stellvertretende Landrätin Petra Schmidt-Niersmann, die sich für die Möglichkeit bedankte, im Namen des Kreises Wesel deutlich zu machen, „dass wir uns entschieden jeder Form von Hass und Hetze gegen Minderheiten entgegenstellen.“
„Dem muss entschieden entgegengetreten werden“
Schmidt-Niersmann erinnerte an rechtsextremistische Straftaten, homophobe Äußerungen, antisemitische Übergriffe und forderte: „Dem muss entschieden entgegengetreten werden!“ Auch sei eine Partei im Kreistag vertreten, deren Mitglieder sich dadurch profilierten, dass sie andere verächtlich machten. Es gebe jedoch ein breites Bündnis aller demokratischen Parteien, die verhindern wollten, „dass sich rassistisches Gedankengut weiter ausbreiten kann.“ Der Landrat wolle im Jahre 2022 eine Stelle einrichten, die sich ausschließlich mit diesem Thema befassen werde.
Petra Schmidt-Niersmann empfahl, die Ausstellung zu nutzen, um in konstruktive Gespräche zu kommen, „uns weiter zu vernetzen und viele bunte und positive Aktionen zu planen, damit der braune Bodensatz nicht weiterwabern kann.“
Politiker machten mit
Auch Schermbecker Rats- oder Parteivertreter hatten sich für die Ausstellung fotografieren lassen. „Die rechte Gefahr darf nicht unterschätzt werden“, mahnt Stefan Steinkühler (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir dürfen unsere Gesellschaft nicht noch 1 mm weiter nach rechts rücken lassen“, warnt Timo Gätzschmann (Die PARTEI). „Es reicht nicht gegen Rassismus zu sein – man muss es auch immer laut sagen und auch zeigen“, empfiehlt Petra Felisiak (SPD). „Freiheit und Toleranz sind die Grundpfeiler unserer offenen Gesellschaft“, ist Simon Bremer (FDP) überzeugt. „Wir wollen in einer offenen Gesellschaft leben. Da gibt’s keine Diskussion“, ließ Bürgermeister Rexforth neben sein Foto schreiben.
Der Verein „Miteinander im kulturellen Wirken e.V.“ will Lesungen, Ausstellungen oder Theaterprojekte starten, um Kontakte zwischen Menschen zu schaffen. Wer sich über den Verein informieren will, kann dies bei der Vorsitzenden Elke Langenbrink, Tel. 0176-40559903.
Im Verlauf von mehr als vier Jahrzehnten habe ich das Zusammenwachsen von acht ehemals selbstständigen Gemeinden miterlebt, die 1975 zur Großgemeinde Schermbeck zusammengefügt wurden. Damals wie heute bemühe ich mich zu zeigen, wie vielfältig das Leben in meinem Heimatort Schermbeck ist.
