Es ist nicht das erste Mal, dass ein Bild von Bernd Caspar Dietrich bei Christie’s versteigert wird. Vor einem Jahr war Dietrichs Bild „Magelone III“, das damals einer Kunstsammlerin aus Mettmann gehörte, beim Amsterdamer Ableger von Christie’s in einer Online-Auktion versteigert worden. Damals war das Bild zum Spitzengebot von 53.000 Euro unter den Hammer gekommen.
Zum Vergleich: Es war der vierthöchste bei der Auktion erzielte Preis unter mehr als 100 Werken internationaler Künstler. Und: Dietrich war als Künstler „der höchste Neueinsteiger“. Damals hatte der Gahlener bereits schmunzelnd gesagt: „Ich glaube, dass meine Sammler jetzt sensibilisiert sind.“ Die Direktorin des Auktionshauses hatte damals direkt nach einem weiteren Werk für eine weitere Auktion gefragt.

Dazu wird es nun kommen. „Opal 1“ heißt das Werk aus der Serie „Goldene Zeiten“, das Christie’s in die Frühjahrsauktion „20./21. Jahrhundert“ in Amsterdam aufgenommen hat. Die Versteigerung läuft wieder online - dieses Mal vom 9. bis zum 23. April 2024.
Das Bild wird als „irisierend“ beschrieben - ändert also je nach Perspektive die Farbe. Was man beispielsweise von Seifenblasen kennt. Das Bild ist „eine konzentrische Erzählung und spiegelt die Geschichte von Cooper Pedy in Südaustralien wider, ein Sehnsuchtsort für Opalsucher“.
Opal-Gräberstadt
Bernd Caspar Dietrich hatte die Opal-Gräberstadt bei einer Rundreise zu australischen Kunstakademien 2002 neben Sydney, Melbourne und anderen Orten besucht. Noch heute gilt der Ort im Outback als die größte Opal-Quelle der Welt. Opal ist ein Mineral, das zu Schmucksteinen verarbeitet wird.
Der Großteil aller weißen Opale wird in der Umgebung von Cooper Pedy gefunden, das sich im Laufe von 100 Jahren zu einer surrealen Kulisse entwickelt hat. Während Tausende von Abraumhügeln die Fläche überirdisch in eine Mondlandschaft verwandelt haben, wohnen die Menschen unterirdisch in alten Minen und Grablöchern.
Hohes Einstiegsgebot
Bei der Versteigerung ist das Werk des Gahlener Künstlers in guter Gesellschaft mit Arbeiten von Jörg Immendorf, Markus Lüpertz, John Cage, Joseph Beuys, Jeff Koons und vielen anderen. Während man bei einem Werk von Immendorf bereits mit einem Startgebot von 4.000 Euro einsteigen kann, muss man bei Caspar Dietrichs Bild schon mit 15.000 Euro einsteigen.
Geschätzt wird das Bild vom Auktionshaus auf 15.000 bis 20.000 Euro - wie auch schon bei der letzten Auktion. Der tatsächlich erzielte Wert lag mit 53.000 Euro deutlich darüber.