
© Berthold Fehmer
Alessandro Dietrich (24) eröffnet Café und Rösterei „Alte Ziegelei“
Alte Ziegelei
Mit Kaffee hat Alessandro Dietrich seit Kindesbeinen zu tun. Der 24-Jährige eröffnet zwischen Schermbeck und Erle eine Kaffeerösterei und ein Café, das schon Location für einen Werbespot war.
Seit 30 Jahren ist die Familie Dietrich im Kaffee-Geschäft aktiv. Am Kapellenweg in Schermbeck wird in der Firma Opdipack von Vater Marco Dietrich die Marke „Yvette“ verpackt, die unter anderem in Drogerien wie „dm“ verkauft wird. Auch Bruder Ricardo (29) arbeitet dort als kaufmännischer Leiter. Alessandro arbeitete schon, seitdem er zwölf Jahre alt war, in der Firma mit.
Vom Industrie-Kaffee wendet er sich nun den Spezialitäten zu: Eine eigene Rösterei will der 24-Jährige demnächst, wenn alle Genehmigungen vorliegen, an der ehemaligen Ziegelei Menting, Westricher Straße 62, im Grenzgebiet zwischen Schermbeck und Erle in Betrieb nehmen. Und dazu ein Café, das eigentlich erst am 1. Mai offiziell eröffnet, aber bereits jetzt Kunden hat.

Die Kaffee-Spezialitäten, die in der Rösterei „Alte Ziegelei" entstehen werden, sollen für nicht unter 25 Euro das Kilo verkauft werden. © Berthold Fehmer
Ein Diplom zum Kaffee-Sommelier will Alessandro Dietrich, „wahrscheinlich in Wien“ ablegen, doch die Ausbildung dazu sei „sehr aufwendig“. „Ich werde ein bisschen Vorlaufzeit brauchen.“ Dort wird Dietrich viel über die Geschichte des Kaffees und die Länder erfahren, in denen er angebaut wird. Seine Erfahrung beim Rösten werden die Gäste des Landcafés live mitverfolgen können.
„Nicht unter 25 Euro pro Kilo“
Billig wird der Kaffee nicht, den sie dort kaufen können: „Nicht unter 25 Euro pro Kilo.“ Über den Online-Vertrieb sowie über Partner im Umfeld, etwa Supermärkte mit regionalen Produkten, soll der Kaffee auch verkauft werden.

Jörg Brosowski wird als Leiter das Café „Alte Ziegelei" führen. © Berthold Fehmer
Das Café wird geleitet von Jörg Brosowski, der bereits ein Jahrzehnt für das Hotel Edelweiss in Zürs (Österreich) arbeitete, in dem Promis ein- und ausgingen. Im Café gibt es 35 Plätze - viele Gäste zieht es aber derzeit schon auf den großen Platz vor dem Café, der schon immer ein beliebtes Ausflugsziel war und mit seinen Dachplatanen im Sommer einen natürlichen Sonnenschutz besitzt.
Auch wenn bereits jetzt immer mal wieder schon Gäste vorbeischauen, soll das Café am 1. Mai offiziell eröffnet werden. „Ab 10 Uhr geht´s los“, so Alessandro Dietrich. Freuen können sich die Besucher auf Grillwürstchen, Kuchen und Live-Musik. Der Kuchen ist zum Teil selbst gebacken. Man sei noch auf der Suche nach lokalen, regionalen Kooperationspartnern, so Dietrich.
Frühstück und Jazz - „kein Rambazamba“
Im Café „Alte Ziegelei“ wird es Frühstück geben, kleine Imbisse, Snacks, hochwertige Platten. Die Konzession für Alkohol-Ausschank wird in Kürze erwartet. Aber: Die „Alte Ziegelei“ soll ein Café oder Bistro sein, keine Kneipe! „Kein Rambazamba!“, so Dietrich. „Um 20 oder 21 Uhr ist Feierabend.“ Das Ambiente soll eher in Richtung Jazz gehen. „Vielleicht lade ich mal eine Jazz-Band ein.“
Dankbar ist Dietrich dem Besitzer des Ziegelei-Komplexes, der Kirchhellener Unternehmer Martin Manns, der den Standort 2017 gekauft und anschließend saniert hat. Das alte Café, in das es zuvor hineinregnete, wurde im Landhaus-Stil eingerichtet und dann ein Pächter gesucht.

Jörg Brosowski und Alessandro Dietrich im neuen Café „Alte Ziegelei": Die grüne Wand im Hintergrund wurde bereits für einen Werbespot genutzt. © Berthold Fehmer
Dass die Optik nicht nur Dietrich überzeugte, kann man daran sehen, dass bereits vor zwei Wochen ein Werbespot für „Jägermeister“ im Café gedreht wurde. Dafür wurde eine Wand grün gestrichen, was nun auch laut Dietrich so bleiben soll.
Vater Marco Dietrich glaubt, „die Familiengeschichte abrunden zu können“. Denn er entstammt einer Familie von Gastronomen und zapfte bereits mit sieben Jahren das erste Bier in Bottrop. Mit dem Standort „Alte Ziegelei“ hat Alessandro Dietrich jedenfalls noch einiges vor.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
